Ukraine Krieg: Kreml gibt Kiew Schuld für AKW-Beschuss
Kiew sei im Ukraine-Krieg verantwortlich für den Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja, sagt Russland – und appelliert an den Westen.
Das Wichtigste in Kürze
- Moskau macht Kiew für den Beschuss von Saporischschja verantwortlich.
- Selenskyjs Leute sollen die Schuld für den Angriff auf das AKW tragen.
- Nun sei es am Westen, die ukrainische Regierung zu bremsen.
Der Kreml sieht die Schuld für die Eskalation rund um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja bei der Führung in Kiew. Der Westen müsse Präsident Wolodymyr Selenskyj unter Druck setzen, hiess es am Montag aus Moskau.
«Wir rechnen damit, dass die Länder, die absoluten Einfluss auf die ukrainische Führung haben, diesen nutzen, um weiteren Beschuss auszuschliessen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.
Das in der südukrainischen Stadt Enerhodar gelegene und von Russlands Truppen besetzte Kraftwerk war in den vergangenen Tagen mehrfach beschossen worden. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld.
Kiew wirft seinerseits Russland den Beschuss im Ukraine-Krieg vor
Aus Kiew hiess es, die Russen hätten das Gelände im Ukraine-Krieg selbst beschossen und ihre eigenen Mitarbeiter zuvor in Bunkern in Sicherheit gebracht.
Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen sprach mit Blick auf den jüngsten Beschuss vom Sonntag von einem «neuen atomaren Terroranschlag des Selenskyj-Regimes».
Durch die Angriffe habe die Leistungskraft zweier Blöcke von Europas grösstem Kraftwerk gesenkt werden müssen. Unabhängig können die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) beklagt seit längerem, auf Zugang zu dem Gelände zu warten.
Kremlsprecher Peskow selbst sprach von einer «höchst gefährlichen Aktivität» mit schlimmstenfalls katastrophalen Folgen für ganz Europa. Mit seiner Forderung an den Westen, auf die ukrainische Führung einzuwirken, machte er einmal mehr deutlich, dass es zwischen Moskau und Kiew nach dem Abbruch der Friedensverhandlungen im Mai keinen Draht mehr gibt. Neue Verhandlungen seien nicht in Sicht.