Ukraine-Krieg: Putin begnadigt Kannibale und Satanist für Einsatz
Putin liess einen verurteilten Kannibalen und einen Satanisten im Ukraine-Krieg kämpfen. Nach Verletzungen wurden sie begnadigt und sind zurück in Russland.
Das Wichtigste in Kürze
- Putin hat einen Kannibalen und einen Satanisten für den Ukraine-Krieg rekrutiert.
- Der Kannibale hatte 13 Menschen getötet und einen Kühlschrank voller Menschenfleisch.
- Er wurde an der Front verletzt und ist daher als freier Mann zurück in seiner Heimatstadt
Im Ukraine-Krieg hat die russische Wagner-Gruppe einst begonnen, Häftlinge an die Front zu holen. Der Deal war, dass sie nach sechs Monaten Einsatz freigelassen wurden. Dabei wurden nicht bloss Kleinkriminelle, sondern auch Schwerverbrecher rekrutiert. Die Praxis setzt die russische Armee seit dem Ende der Kooperation mit Wagner fort.
Doch einige der Begnadigungen sorgen in Russland für Empörung: Wie Militärhistoriker Chris Owen unter Berufung auf das Portal «Sibreal» auf X, vormals Twitter, berichtet, wurde ein Kannibale begnadigt. Denis Gorin wurde demzufolge 2003 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Er hatte einen Bekannten getötet und gegessen. Nach sieben Jahren kam er aber aufgrund guter Führung frei.
Kurze Zeit später tötete er einen weiteren Mann und ass auch diesen. Als die Polizei sein Haus durchsuchte, fand sie einen «bis zum Rand mit Menschenfleisch gefüllten Kühlschrank», schreibt Owens. Gorin wurde wegen des Mordes an zwölf Menschen erneut verurteilt.
Doch wieder war er nicht lange im Gefängnis: Nach fünf Jahren wurde er freigelassen – um im Ukraine-Krieg zu kämpfen. Der Kannibale teilte in den sozialen Medien Fotos von sich in Militärkleidung an der Front.
Er ist dort Teil einer «Storm-Z»-Einheit. Diese bestehen aus 100 bis 150 aus Gefängnissen rekrutierten Männern. Wie Reuters berichtet, werden sie grösstenteils als Kanonenfutter an stark umkämpften Frontabschnitten eingesetzt. Viele sterben dabei.
Gorin überlebte den Berichten zufolge aber. Er wurde an der Hand verletzt und wird deswegen in einem Spital in Russland behandelt. Die Begnadigung des Mörders sorgt in den russischen sozialen Netzwerken für Empörung: Ein User schlug vor, Gorin «neben dem Schloss von Putin» in Sotschi unterzubringen.
Der Kannibale ist nicht der einzige Schwerverbrecher, der für den Fronteinsatz begnadigt worden ist. Ein weiterer aufsehenerregender Fall ist jener von Nikolai Ogolobyak.
Satanist diente im Ukraine-Krieg und ist nun wieder frei
Er war als junger Erwachsener Teil einer satanistischen Gruppe. Diese tötete Katzen und Hunde und verwendete sie für Rituale. 2008 gingen sie einen Schritt weiter und ermordeten vier Jugendliche. Auch deren Leichen wurden für satanistische Rituale benutzt, Arme und Beine teils abgeschnitten.
Ogolobyak wurde deswegen zu 20 Jahren Haft verurteilt, kam aber vor einigen Monaten frei. Dies erzählt sein Vater dem russischen Portal «76.ru».
Ihm zufolge wurde der Satanist nach sechs Monaten an der Front schwer verletzt. Nach einem Aufenthalt im Spital wurde er aus der Armee entlassen und kehrte in seine Heimatstadt zurück.