Viele Russen verlassen nach Putins Fernsehansprache im Ukraine-Krieg das Land. Flüge in die Türkei sind zwei Stunden nach der Drohrede für Tage ausgebucht.
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Russlands Präsident Wladimir Putin. - SPUTNIK/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch kündigte Wladimir Putin eine Teilmobilmachung im Ukraine-Krieg an.
  • Nach der Ansprache verlassen viele Russen fluchtartig ihr Land, Airlines werden überrannt.
  • Aufgrund des Ansturms wurden die Flugticketpreise teils stark erhöht.
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Am Mittwochmorgen kündigte Wladimir Putin seinen nächsten Schritt im Ukraine-Krieg an: eine Teilmobilmachung für 300'000 Reservisten.

Nun kehren viele Russen dem Präsidenten den Rücken und verlassen fluchtartig ihr Land – per Flugzeug. Statistiken von Google Trends zeigen einen sprunghaften Anstieg der Suchanfragen nach Aviasales. Dabei handelt es sich um die beliebteste russische Webseite für den Kauf von Flugtickets. Die Russen wählten heute vor allem One-Way-Flüge.

Im Ukraine-Krieg: Sprunghafter Anstieg der Flugticket-Preise

Bereits zwei Stunden nach der Ausstrahlung von Putins Rede wurden Fluggesellschaften regelrecht überrannt. Flüge mit der grössten russischen Fluggesellschaft Aeroflot von Moskau nach Istanbul waren dann sogar schon ausgebucht. Eine halbe Stunde später gab es bis Sonntag überhaupt keine Direktflüge mehr.

Auf diesen Ansturm reagiert die Airline mit einer happigen Preiserhöhung: Schon am Montag kosten Direktflüge von Moskau nach Istanbul über 1200 Franken. Neben der Türkei zieht es die Russen auch nach Eriwan in Armenien. Grund: Beide Länder ermöglichen eine visumsfreie Einreise.

Die billigsten, noch verfügbaren Flüge von Moskau nach Dubai kosten mit Aeroflot 5500 Franken. Das entspricht etwa dem Fünffachen des durchschnittlichen russischen Monatslohns.

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Im Bild: Stau vor Georgien. Laut dem Russland-Experten Ulrich Schmid besitzen nur 25 Prozent der Russen einen Pass.
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Auch mit dem Flugzeug flüchten viele, die es sich leisten können. Denn die Flugticket-Preise sind hoch und die «finanziellen Mittel» nicht für alle verfügbar.
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Das ISW stuft Putins Aussagen als «falsch» ein. Im Bild: Der russische Präsident Wladimir Putin. (Archiv)
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Laut Schmid braucht es Mut, um in Russland gegen den Krieg zu demonstrieren.
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Viele Russen sträuben sich gegen einen Einsatz im Ukraine-Krieg. (Symbolbild)

Daneben scheint Serbien bei den Russen ein beliebtes Land zu sein. Die Flüge nach Belgrad waren am Mittwoch bereits ausverkauft. Auch auf dieser Strecke werden die Preise stark erhöht. Flüge kosten zwischen 2700 und 8700 Franken – mit Zwischenstopps.

Auch mit dem Auto ergreifen die Russen die Flucht, etwa nach Finnland, wie Bilder in den sozialen Medien zeigen. Es ist nicht das erste Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs, dass Russen in Scharen ihr Land verlassen.

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Russen verlassen das Land im Ukraine-Krieg nicht nur per Flugzeug. Auch mit dem Auto reisen sie aus Russland aus – wie etwa hier nach Finnland. - Twitter/@jfk22222

Im ersten Halbjahr des Kriegs sollen rund 419'000 Menschen aus Russland ausgereist sein.

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