Ukraine-Krieg: Russen-Geheimdienst übt schon Putsch-Vereitelung
Der russische Geheimdienst FSB rechnet bezüglich Putsch-Versuchen gegen Putin mit allem. Besonders gefürchtet wird «psychologische Destabilisierung» des Kremls.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit den Niederlagen im Ukraine-Krieg gibt es mehr Gerüchte um einen Putsch gegen Putin.
- Ein FSB-Geheimdokument zeigt nun: Putins Sicherheitsdienst rechnet mit allem.
- Besonders gefürchtet werden aber «psychologische» Angriffe auf Kreml-Mitarbeiter.
Mit dem jüngsten Rückzug der Russen im Ukraine-Krieg steht es um die Position von Präsident Wladimir Putin immer schlechter. Laut einem Whistleblower vom Geheimdienst FSB sei der Kreml derzeit von inneren Unruhen und Konflikten geprägt.
Er vermutet sogar einen Putsch von Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin und «Bluthund» Ramsan Kadyrow.
Jetzt liegt aber ein geheimer Plan des FSB vor, der zeigt: Der Geheimdienst bereitet sich schon lange darauf vor, einen möglichen Angriff auf den Kreml abzuwehren.
Laut der unabhängigen russischen Onlinezeitung «The Insider» sind auch regelmässige Übungen teil dieses Aktionsplans. So seien etwa am 26. Oktober bewaffnete Soldaten in Moskau aufgetaucht. «Einige Moskauer dachten hoffnungsvoll an einen Militärputsch», schreibt die Zeitung.
Jedoch handelte es sich um eine FSB-Übung zur «Neutralisierung terroristischer Bedrohungen und zum Schutz der Einrichtungen der höchsten Regierungsebenen.»
Angst, dass Kreml-Wachen «hypnotisiert» werden
Zudem wird mit besonders ausgeklügelten Methoden des Feindes gerechnet, nämlich einem «massiven ideologischen Angriff». Im Plan genannt werden verschiedene Methoden, mit denen die Kreml-Wachen «psychologisch destabilisiert» werden könnten.
Die FSB-Strategen gehen davon aus, dass «der Feind versuchen wird, das Personal moralisch zu desorientieren und es widerstandsfähig zu machen». Dazu eingesetzt werden könnten auch die Medien, sowie Broschüren, Plakate und vieles mehr. Sogar vor hypnotisierenden Computer-Viren oder gewissen chemischen Stoffen wird gewarnt.
Dies zeigt einmal mehr, dass Putin während dem Ukraine-Krieg in Russland zugleich einen ideologischen Krieg führt. Eine der grössten Sorgen ist, dass Putin-nahe Kreml-Mitarbeiter zum «Opfer» von feindlicher Propaganda werden.