Ukraine-Krieg: Russen-Soldaten sollen Flottenstandort verraten haben
Die russische Schwarzmeerflotte wurde im Ukraine-Krieg zum Ziel eines verheerenden Angriffs. Nun wird bekannt: Russische Soldaten sollen Kiew geholfen haben.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine hat am Freitag die russische Schwarzmeerflotte angegriffen.
- Davor soll sie von russischen Marinesoldaten wichtige Informationen erhalten haben.
- Sie sollen sich an die Ukraine gewandt haben, weil aus Moskau kein Geld kam.
Am Freitag ist der Ukraine ein schwerer Schlag gegen die russische Schwarzmeerflotte gelungen: Bei dem Angriff auf deren Hauptquartier auf der annektierten Halbinsel Krim kamen 34 Offiziere ums Leben. «Darunter der Kommandant der russischen Schwarzmeerflotte», verkündete die ukrainische Spezialeinheit am Montag auf Telegram.
Doch woher wussten die Ukrainer, wo Kommandant Viktor Sokolow zu finden sein würde? Wie nun bekannt wurde, sollen russische Marinesoldaten diese Informationen der gegnerischen Partei zugespielt haben.
Russen-Soldaten warten im Ukraine-Krieg vergeblich auf Lohn
Gegenüber der ukrainischen Zeitung «Kyiv Post» erklärt die Partisanenbewegung der Ukrainer und Tataren auf der Krim (Atesh): Russische Offiziere hätten Auskunft über den Standort und die Aktivitäten hochrangiger Kommandanten gegeben. Dafür erhielten sie von der Ukraine eine finanzielle Belohnung.
Zuvor hatten sie vergeblich darauf gewartet, von Russland für ihre Dienste im Ukraine-Krieg bezahlt zu werden. Erst durch die Frustration der Soldaten über das ausbleibende Geld sei der Angriff vom Freitag möglich geworden.
Darüber hinaus hätten die russischen Marinesoldaten aber auch eine andere Motivation gehabt, Informationen preiszugeben: Sie seien der Ansicht, dass Russland «einen verbrecherischen Krieg führt und dass dieser beendet werden muss».
Die Namen der betreffenden Soldaten sind nicht bekannt. Ebenso wie die Höhe des Betrages, den die Ukraine ihnen zahlte. Es soll aber genug Geld sein, um die Risiken für sie und ihre Familien zu decken. Die Angaben wurden nicht unabhängig geprüft.
Die Ukraine hat noch keine Beweise dafür vorgelegt, dass der Kommandant der Schwarzmeerflotte getötet wurde. Auch Russland hat seinen Tod nicht bestätigt.