Ukraine-Krieg: Russen sprengen aus Angst vor Vormarsch Brücken
Im Ukraine-Krieg sprengen Russen nun aus Angst vor einem Vormarsch der Ukrainer Brücken. So wurden am Wochenende gleich zwei in der Region Luhansk zerstört.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland sprengt nun vermehrt Brücken, um den ukrainischen Vormarsch stoppen zu können.
- Am Wochenende wurden gleich zwei Brücken in der Region Luhansk zerstört.
- Russland befinde sich nun auf Defensivmodus, sagt ETH-Experte Niklas Masuhr.
Seit Wochen rücken ukrainische Truppen weiter vor und erobern wichtige Gebiete zurück. Russland habe deswegen auf Defensivmodus geschaltet, sagt ETH-Forscher Niklas Masuhr gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zur aktuellen Lage im Ukraine-Krieg.
Die Angst vor dem weiteren Vormarsch ist mittlerweile so gross, dass die Russen Brücken in den annektierten Gebieten sprengen. So berichtet Serhij Haidai, Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Luhansk, am Samstag von einer Brücken-Sprengung über dem Fluss Krasna.
Ukraine-Krieg: «Haben Angst, weil wir sehr nahe sind»
Dazu hat er mehrere Bilder der zerstörten Bilder auf Telegram und Facebook veröffentlicht. Die Brücke befindet sich in der Nähe des Dorfes Krasnorichenske im Gebiet Luhansk. Haidai schreibt zu den Bildern: «Sie haben Angst, weil wir sehr nahe sind.» Ausserdem teilt er mit, dass am Freitag eine weitere Brücke in der Stadt Kreminna zerstört wurde.
Die Strategie, Brücken zu sprengen, ist nicht neu. Schon Anfang Oktober haben russische Truppen den Staudamm im Ort Dudtschany nördlich der Stadt Cherson gesprengt. Damit sollte verhindert werden, dass die ukrainische Offensive entlang des Flusses Dnepr verlangsamt wird. Aktuell bereiten sich die ukrainischen Streitkräfte weiterhin auf die Rückeroberung der seit Kriegsbeginn besetzten Stadt vor.
Nebst dem Vorrücken der ukrainischen Soldaten steht Russland im Ukraine-Krieg vor weiteren Problemen. So werde die Versorgung der Truppen an der Front im kommenden Winter schwerer, sagt Masuhr. Das würde weiter auf die Moral der Soldaten drücken, die jetzt schon am Boden liege.
Zudem fehle es an Zusammenhalt, weil die Truppen teils mit Soldaten, teils mit Häftlingen und Zwangsrekrutierten zusammengewürfelt seien. Der Experte weiter: «Mit so einem Flickenteppich kann man sich verteidigen, aber Offensiven stellen höhere Anforderungen an Ausbildung und Zusammenhalt.»