Ukraine Krieg: Selenskyj soll am Samstag per Video in Bern sprechen
Im Ukraine-Krieg konnte Russland bislang keine der wichtigsten Städte einnehmen. Kiew, Mariupol und weitere Orte stehen unter Beschuss.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland versucht weiter – grösstenteils erfolglos – wichtige Städte einzunehmen.
- Aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol konnten zehntausende Zivilisten gerettet werden.
- Mehrere russische Generäle sind laut ukrainischen Angaben bereits gefallen.
Der Ukraine-Krieg geht auch nach über drei Wochen weiter. Die Ukraine kann laut eigenen Angaben aber die wichtigsten Gebiete halten. Aus mehreren Dörfern rund um Kiew konnte sie sogar russische Truppen zurückdrängen. Tausende Zivilisten konnten aus der blockierten Hafenstadt Mariupol evakuiert werden.
Friedensgespräche zwischen den Kriegsparteien dauern an, die Hoffnungen auf ein Kriegsende sind aber gering. Der Westen hat Russland und seine Elite mit harten Sanktionen belegt und unterstützt die Ukraine mit Geld und Waffen. Die geforderte Flugverbotszone wird aber wegen der Angst vor einer Eskalation nicht eingerichtet.
Hier erfahren Sie alle neuen Ereignisse im Ukraine-Krieg. Die Geschehnisse vom Donnerstag können Sie hier nachlesen. Die meisten Angaben russischer und ukrainischer Behörden können nicht unabhängig geprüft werden.
Ukraine Krieg: Der Freitag im Ticker
03.15: Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine warnt die EU-Kommission vor einer Hungersnot in dem Land.
«Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt - keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg», sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic für humanitäre Hilfe und Krisenschutz der «Welt am Sonntag». Die humanitäre Krise in der Ukraine sei heute schon kritisch, sie könne aber noch schlimmer werden. «Diese rücksichtslose Invasion hat vor mehr als drei Wochen begonnen, aber wir beginnen bereits zu sehen, dass eine Hungersnot entsteht.»
02.55: Nach der erfolgreichen Rettung von mindestens 50 000 Zivilisten aus Kampfgebieten nördlich und nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew bemühen sich die Behörden nunmehr um die Evakuierung der meistgefährdeten Brennpunkte.
«Die Besatzungstruppen erlauben uns nicht, die Evakuierung aus den Brennpunkten fortzusetzen», teilte Olexij Kuleba, Leiter des humanitären Stabes der Region Kiew, in der Nacht zum Samstag auf Facebook mit. «Aber trotz des Zynismus des Feindes tun wir weiterhin alles, um das Leben unseres Volkes zu schützen.»
01.35: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nachdrücklich zu ernsthaften und ehrlichen Gesprächen über eine Friedenslösung aufgerufen.
«Sinnvolle Verhandlungen über Frieden und Sicherheit für die Ukraine, ehrliche Verhandlungen und ohne Verzögerungen, sind die einzige Chance für Russland, seinen Schaden durch eigene Fehler zu verringern», sagte Selenskyj am späten Freitagabend in einer Videoansprache. Sollte die territoriale Unversehrtheit der Ukraine nicht wiederhergestellt werden, so werde Russland «ernsthafte Verluste» erleiden.
00.25: Die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre staatliche Unabhängigkeit sind und bleiben für Kiew die sogenannten roten Linien bei den aktuellen Friedensverhandlungen mit Russland. Diese seien «unverrückbar», betonte der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk am Freitag in einem Beitrag auf der Webseite der Obersten Rada.
00.10: Das russische Militär hat nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin taktische Fehler in der Ukraine gemacht. Es habe eine «Reihe von Fehltritten» gegeben, sagte Austin am Freitag in einem Interview des US-Senders CNN.
Die russischen Soldaten seien in der Ukraine nicht so schnell vorangekommen, wie sie sich das vorgestellt hätten. «Sie hatten sich vorgestellt, dass sie schnell vorankommen und sehr schnell die Hauptstadt einnehmen würden, aber sie waren nicht in der Lage, das zu tun», sagte Austin. Er gehe ausserdem davon aus, dass die Russen taktische Informationen nicht gut einsetzen würden. Auch die Zusammenarbeit der Luft- und Bodenstreitkräfte sei nicht gut
22.55: Der frühere Box-Weltmeister und heutige Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, wirft Russland Lügen vor.
Vielmehr griffen die Russen die ukrainischen Städte an. «Städte wie Irpin, Butscha oder Borodjanka gibt es nicht mehr.» Aus Sicht Klitschkos sei es inzwischen Ziel des russischen Militärs, so viele Zivilisten wie nur möglich zu töten. «Nach solchen Angriffen kann man Russen nur Faschisten nennen, weil sie Frauen, Kinder und Zivilisten umbringen. Die Bilder sprechen für sich.»
20.50: An der für Samstag geplanten Ukraine-Kundgebung in Bern soll Wolodymyr Selenskyj per Videoschalte direkt zugeschaltet werden. Er soll ab 15 Uhr zu den Teilnehmenden der Demo sprechen. Das schreibt die ukrainische Botschaft auf Facebook.
20.38: Die Ukraine kann auf die Einrichtung eines internationalen Solidaritätsfonds hoffen. Wie EU-Ratspräsident Charles Michel am Freitagabend mitteilte, hat er über die mögliche Schaffung eines solchen Hilfsinstruments Selenskyj gesprochen.
Dieses würde Liquidität für die weitere Unterstützung bereitstellen. Und nach dem Kriegsende langfristig als Rückgrat für den Wiederaufbau einer freien und demokratischen Ukraine dienen, erklärte der Belgier. Partner könnten demnach über eine internationale Geberkonferenz zu dem Fonds beitragen.
Ukraine-Krieg: Angriffsrouten auf Kiew offenbar blockiert
20.15: Laut den ukrainischen Streitkräften seien die beiden russischen Hauptangriffsrouten auf Kiew blockiert worden. Das berichtet der US-Sender «CNN» unter Berufung auf den stellvertretenden Generalstabschef Oleksandr Hruzevych.
Demnach konnten die russischen Truppen auf beiden Seiten des Flusses Dnipro gestoppt werden. Dieser teilt die Stadt von Norden nach Süden. Ausserdem seien in der Hauptstadt bereits 100 Saboteure eliminiert worden.
19.07: Russlands Ukraine-Verhandlungsführer Wladimir Medinski hält ein Treffen der Präsidenten erst bei Vorliegen eines fertigen Vertrags für wahrscheinlich. Zunächst müssten die Delegationen den Text vereinbaren und die Regierungen dem Vertrag zustimmen. Das sagte er am Freitag der Agentur Interfax zufolge.
18.55: Mit der Androhung neuer und weltweit greifender Sanktionen will die US-Regierung Dutzende russische Flugzeuge «effektiv stilllegen». Zu den betroffenen 99 Maschinen gehört demnach etwa ein Fünftel aller Flugzeuge der staatlichen russischen Airline Aeroflot.
Sowie mehrere Frachtflugzeuge und ein Privatjet des Oligarchen Roman Abramowitsch. Damit dürften die Flugzeuge vor allem im internationalen Verkehr kaum mehr eingesetzt werden können.
Ukraine-Krieg: Russland bestätigt Offensive in der Nähe von Lwiw
18.47: Die russische Armee setzt nach eigenen Angaben ihre Angriffe auf militärische Ziele in der Ukraine fort. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte am Freitagabend eine Offensive auf den Flugplatz nahe der westukrainischen Grossstadt Lwiw (Lemberg). Dort seien ukrainische Kampfflugzeuge abgestellt gewesen.
18.44: Russlands Präsident Wladimir Putin hat erneut mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron telefoniert. Das teilte der Kreml am Freitagabend in Moskau mit. Bei dem Gespräch sei es um die Lage im Kriegsgebiet Ukraine gegangen.
Putin versicherte demnach, dass die russischen Streitkräfte alles unternehmen würden, «um das Leben von Zivilisten zu retten». Die Ukraine wirft Moskau auch den gezielten Beschuss von ziviler Infrastruktur vor.
18.28: Beim Angriff auf ein als Schutzraum für Zivilisten genutztes Theater in Mariupol hat es offenbar keine Todesopfer gegeben. Nach ersten Informationen gebe es keine Toten, erklärte die Stadtverwaltung am Freitag im Internetdienst Telegram. Demnach sei ein Mensch schwer verletzt worden.
17.49: Litauens Aussenminister Gabrielius Landsbergis hat in Reaktion auf den Ukraine-Krieg eine neue Strategie zum Schutz des östlichen Nato-Bündnisgebietes gefordert. «Die gesamte Verteidigung der Ostflanke muss strategisch neu geschrieben werden», sagte er der Agentur BNS zufolge am Freitag in Vilnius. «Wir hoffen auf eine schnelle Lösung.»
Ukraine-Krieg: In Kiew bisher über 200 Menschen getötet
17.32: Laut der Stadtverwaltung von Kiew wurden seit Kriegsbeginn in der Hauptstadt bisher 222 Menschen getötet. Unter den Opfern seien 56 Zivilisten, darunter vier Kinder, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Seither seien zudem 889 Menschen verletzt worden, unter ihnen 241 Zivilisten.
Unter den Verletzten waren den Angaben zufolge 18 Kinder, drei Krankenwagenfahrer und ein Notarzt. Die Stadtverwaltung berichtet von über 36 beschädigten Wohngebäuden und zehn beschädigten Schulen.
16.36: Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben insgesamt zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt und des Landes verwiesen.
16.11: Chinas Staatschef Xi Jinping hat an Biden appelliert, sich gemeinsam mit der Volksrepublik für Frieden in der Welt einzusetzen. «Die Krise in der Ukraine ist etwas, das wir nicht sehen wollen.» Das sagte Xi Jinping nach einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders CCTV am Freitag in einem Telefonat mit Biden.
16.04: Die russischen Behörden haben eine mögliche Sperrung des US-Konzerns Google und seiner Video-Plattform Youtube eingeleitet. Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor warf Google am Freitag «terroristische Aktivitäten» vor. So lasse die Plattform zu, dass Youtube-Nutzer Werbung mit Aufrufen zur «Unterbrechung des Bahnverkehrs zwischen Russland und Belarus» teilten.
Ukraine-Krieg: Noch «hunderte» Menschen unter Theater-Trümmern
15.34: Zwei Tage nach der Bombardierung eines Theaters in Mariupol sind dort offenbar noch immer «hunderte» Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Mehr als 130 Menschen hätten gerettet werden können, teilte Selenskyj am Freitag mit.
Das Theater hatte als Zufluchtsort für Zivilisten gedient. Russland bestreitet, für die Bombardierung des Gebäudes verantwortlich zu sein. «Hunderte Einwohner von Mariupol sind noch unter dem Schutt», sagte Selenskyj in einer Videobotschaft im Onlinenetzwerk Facebook.
15.20: Nach virtuellen Auftritten vor Abgeordneten mehrerer Länder will Selenskyj am kommenden Mittwoch auch vor der französischen Nationalversammlung sprechen. «Der Krieg gegen das ukrainische Volk geht alle Völker Europas und ihre Parlamente an.» Das erklärte die Nationalversammlung am Freitag in Paris.
Ukraine-Krieg: Ausstrahlung von Putin-Rede frühzeitig abgebrochen
14.54: Kremlchef Wladimir Putin hat die «militärische Spezial-Operation» in der Ukraine als «heldenhaften» Einsatz der russischen Armee gelobt. Es würden alle Pläne umgesetzt, sagte Putin am Freitag im Moskauer Luschniki-Stadion vor Zehntausenden jubelnden Russen.
Kurz danach wurde die Übertragung im Staatsfernsehen ohne Angabe von Gründen abgebrochen. Das Fernsehen zeigte aufgezeichnete Bilder. Es war zunächst unklar, was passiert war. Wenig später stellte sich heraus: Offenbar hat das russische Fernsehen die Rede ein paar Sekunden vor dem Ende unterbrochen.
Im Stadion schwenkten die Menschen die russischen Staatsflaggen und Fahnen mit dem Buchstaben Z. dieser gilt als Symbol für die «militärische Spezial-Operation». Die Menschen riefen: «Für Russland. Für den Sieg!»
Über der Bühne, auf der Putin auftrat, stand: «Für eine Welt ohne Nazismus». Anlass des Auftritts war der achte Jahrestag der Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim am 18. März 2014.
Ukraine-Krieg: Zwei Millionen Flüchtlinge in Polen
13.41: Mehr als zwei Millionen Flüchtlinge haben seit Kriegsbeginn die Grenze zum Nachbarland Polen überquert.
Die Gesamtzahl der Menschen, die seit Beginn vom Ukraine-Krieg am 24. Februar aus der Ukraine flüchteten, lag nach einer Zählung des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) am Freitagvormittag bei 3,27 Millionen.
13.35: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Gruppe wichtiger Industriestaaten (G7) am Donnerstag zu einem Gipfel eingeladen.
Das Treffen finde «insbesondere zur Lage der Ukraine» statt. Es sei «eingebettet» in die Gipfeltreffen von Nato und EU in Brüssel. Dies sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin.
12.58: Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Russlands weiter abgestuft. Die Bonität sinkt um eine Note auf «CC», wie S&P am späten Donnerstagabend mitteilte.
Die Bewertung befindet sich damit zwei Stufen über «Zahlungsausfall». Hintergrund ist die Frage, ob Russland aufgrund der Finanzsanktionen fällige Zinszahlungen aus Staatsanleihen bedienen kann.
11.35: Wladimir Putin hat bei einem Telefonat mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Kremlangaben Kriegsverbrechen der ukrainischen Armee beklagt. Beim Beschuss von Wohnvierteln in den Städten Donezk und Makijiwka habe es zahlreiche Todesopfer gegeben.
«Diese Kriegsverbrechen wurden im Westen ignoriert», hiess es am Freitag in einer Mitteilung des Kreml. Das knapp einstündige Gespräch sei dem Krieg und den Bemühungen, diesen zu beenden, gewidmet gewesen. Dies teilte die deutsche Regierung in Berlin mit.
Scholz habe «darauf gedrängt, dass es so schnell wie möglich zum Waffenstillstand und zur Verbesserung der humanitären Lage kommt.» Auch «zu Fortschritten bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung des Konflikts» soll es kommen, hiess es. Bei dem Telefonat auf Initiative von Scholz habe Putin erklärt, dass auf russischer Seite alles getan werde. Dies, um zivile Opfer zu vermeiden, teilte der Kreml mit.
Ukraine-Krieg: Fluchtkorridore für Zivilisten geplant
09.44: Die russische Armee hat von weiteren Geländegewinnen im ostukrainischen Verwaltungsgebiet Luhansk berichtet. 90 Prozent seien unter Kontrolle gebracht worden, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow, Sprecher des Verteidigungsministeriums, am Freitag in Moskau.
09.31: Ukrainischen Angaben zufolge sind für Freitag landesweit erneut neun Fluchtkorridore geplant. Über die sollen Zivilisten aus umkämpften Gebieten im Ukraine-Krieg in Sicherheit gebracht werden.
Aus der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol sollen Menschen ins nordwestlich gelegene Saporischschja fliehen können. Dies sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Vormittag in einer Videobotschaft. Weitere sogenannte Korridore soll es beispielsweise in der nordöstlichen Region Sumy geben, die aus verschiedenen Städten ins zentralukrainische Poltawa führen.
09.25: Die russische Armee ist nach eigenen Angaben mit ihren separatistischen Verbündeten ins Stadtzentrum von Mariupol vorgerückt.
«In Mariupol ziehen die Einheiten der Volksrepublik Donezk mit Unterstützung der russischen Streitkräfte ihren Belagerungsring enger. Sie bekämpfen die Nationalisten im Zentrum der Stadt.» Dies erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
Ukraine-Krieg: Opferzahl in Mariupol-Theater noch immer unbekannt
07.50: Nach dem Bombardement eines als Schutzort genutzten Theaters in Mariupol ist die Zahl der Opfer immer noch unklar. Der Bombenschutzkeller des Gebäudes habe den Beschuss überstanden.
Einige «Erwachsene und Kinder» seien lebend hinausgekommen, erklärte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmila Denisowa, am Freitag. Die Arbeiten, um den Zugang zu dem Keller freizubekommen, dauerten demnach an. Schätzungen zufolge hatten etwa tausend Menschen in dem Theaterkeller Schutz gesucht.
07.21: Steht die nächste russische Gross-Offensive bevor? Laut der «Bild-Zeitung» sind 14 russische Kriegsschiffe auf dem Weg nach Odessa. Die Zeitung bezieht sich dabei auf aktuelle Satellitenbilder.
Experten vermuten, dass die Schiffe, welche in drei Gruppen unterwegs sind, Truppen transportieren, welche Odessa einnehmen sollen.
07.08: Nahe der westukrainischen Grossstadt Lwiw (Lemberg) haben sich am Freitagmorgen heftige Explosionen ereignet. Das berichtete der ukrainische Sicherheitsexperte Anton Heraschtschenko auf seinem Telegram-Kanal.
Am Stadtrand sei Feuer und Rauch zu sehen. Beobachtungen von Reportern britischer und polnischer Medien legten nahe, dass mehrere mutmasslich russische Marschflugkörper am Flughafen der Stadt eingeschlagen seien.
«Mehrere Raketen schlugen in einer Fabrik ein, in der Flugzeuge repariert werden.» Das schrieb der Bürgermeister Andrij Sadowyj am Freitagmorgen auf Facebook. Das Gebäude sei durch den Beschuss zerstört worden. Opfer gebe es bislang keine, der Betrieb der Werkstatt sei zuvor bereits eingestellt worden.
Ukraine-Krieg: Japan friert russische Vermögenswerte ein
05.35: Japan friert wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine die Guthaben weiterer russischer Personen und Organisationen ein.
Unter anderem sind der Chef des russischen Militärgeheimdienstes GRU sowie der Waffenlieferanten Rosoboronexport betroffen. Dies berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Regierung. Damit hat Japan inzwischen gegen 95 russische Personen und Gruppen Sanktionen verhängt. So wurde auch das Vermögen von Wladimir Putin, der Notenbank und Alexander Lukaschenko eingefroren.
05.05: Laut dem ukrainischen Generalstab hat Putin bereits 1000 Freiwillige aus der Armee von Syriens Assad und der iranischen Hisbollah-Miliz rekrutiert. Die Hauptvoraussetzung für ausländische Kämpfer sei Erfahrung im Häuserkampf.
04.50: Laut ukrainischen Angaben waren im bombardierten Theater in Mariupol über 1000 Zivilisten. Ein Abgeordneter berichtet nun, dass zuletzt noch mindestens 1300 Menschen dort gewesen waren.
Das habe er von Personen erfahren, die im Theater gewesen und aus Mariupol hinausgekommen seien, schreibt Serhij Taruta auf Facebook. Rund 130 Zivilisten sollen bereits aus der Ruine gerettet worden sein. Es sei aber nach wie vor unklar, wie viele Tote und Verletzte es gebe.
Ukraine Krieg: Russische Armee laut Expertin unbeholfen
04.00: Die russische Armee kommt kaum voran, hat Nachschubprobleme und bereits tausende Kämpfer verloren. Viele Soldaten sollen zudem überrascht gewesen sein, dass sie in den Krieg ziehen müssen und deshalb kaum motiviert.
Die Probleme sind laut einer Expertin aber keine guten Nachrichten für die Ukraine und ukrainische Zivilisten: «Scheiternde Armeen können gefährlicher sein als erfolgreiche», schreibt Aussen- und Verteidigungspolitik-Expertin Kori Schake in der «Washington Post». Es gebe Gründe zu befürchten, dass die Unbeholfenheit und Unprofessionalität der Russen den Krieg noch brutaler für Zivilisten machen könne. «Es erhöht auch die Gefahr, dass der Ukraine-Krieg weiter eskaliert», so Schake.
03.20: Russische Truppen haben Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge im Krieg gegen die Ukraine bereits mehrfach völkerrechtswidrig Streumunition eingesetzt.
Berichten zufolge seien am vergangenen Sonntag in Mykolajiw neun Zivilisten getötet worden, die offenbar an einem Geldautomaten Schlange gestanden hätten. «Mehrere Wohngebiete in Mykolajiw wurden innerhalb einer Woche von Streumunitionsangriffen erschüttert.» So zitierte Human Rights Watch die Krisen- und Konfliktforscherin Belkis Wille.
Ukraine Krieg: U-Haft von US-Basketballerin verlängert
02.45: Die US-Basketballerin Brittney Gruner muss vorerst bis Mitte Mai in russischer Untersuchungshaft bleiben. Die Olympia-Siegerin wurde in Russland wegen mutmasslichen Drogenbesitzes festgenommen.
Ein Gericht im Moskauer Vorort Chimki verfügte am Donnerstag die Haftverlängerung. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Gerichtsvertreter. Laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti wollen Griners Anwälte gegen ihre Inhaftierung vorgehen. Sie stufen sie als rechtswidrig und übertrieben hart ein.
01.25: Nach ukrainischen Angaben setzen im Norden des Landes russische Truppen eine Teilblockade und Angriffe auf die Stadt Tschernihiw fort. Das teilte der Generalstab des ukrainischen Militärs in seinem täglich auf Facebook veröffentlichten Bericht zur militärischen Lage mit.
Die nahe der Grenzen zu Russland und Belarus gelegene Stadt Tschernihiw ist seit Kriegsbeginn Ziel russischer Angriffe. Die humanitäre Lage in der 300'000-Einwohner Stadt gilt als katastrophal, viele Gebäude sind zerstört. Erst am Donnerstag meldeten lokale Behörden mehr als 50 Tote binnen 24 Stunden in der Stadt.