Ukraine Krieg: Russische Soldaten warnen Putin vor eigener Rückkehr
Tausende russische Soldaten haben im Ukraine-Krieg bereits ihr Leben gelassen. Nun warnen gefangene Soldaten den russischen Präsidenten vor ihrer Rückkehr.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit dem Beginn der Invasion Russlands sinkt die Moral der Streitkräfte von Tag zu Tag.
- Tausende russische Soldaten haben im Ukraine-Krieg bereits ihr Leben gelassen.
- Gefangene Piloten der russischen Luftwaffe warnen nun Präsident Putin vor ihrer Rückkehr.
Seit drei Wochen versucht Russland vergebens, die ukrainische Hauptstadt Kiew einzukesseln. Das Bombardieren von ganzen Städten und zivilen Gebäuden bezahlen tausende russische Soldaten mit ihrem Leben. Der Rückhalt für die Invasion in die Ukraine sinkt von Tag zu Tag.
Laut US-Schätzungen haben bereits über 7000 russische Soldaten im Ukraine-Krieg ihr Leben gelassen. Kiew berichtet gar von etwa 13'500 Toten aufseiten Moskaus. Die hohe Opferzahl könnte eine der Erklärungen sein, warum die russischen Streitkräfte vor Kiew ins Stocken geraten sind.
Gegenüber der «New York Times» sagt Sicherheitsexpertin Evelyn Farkas: «Verluste wie diese beeinträchtigen die Moral und den Zusammenhalt der Einheiten, zumal diese Soldaten nicht verstehen, warum sie kämpfen.»
Russland hätte bereits mehr Soldaten verloren als die USA in 20 Jahren Irak- und Afghanistaneinsatz zusammen, so die Tageszeitung.
«Wir werden uns gegen Putin erheben»
Dass viele russische Truppen nicht in Wladimir Putins Krieg kämpfen wollen, zeigen nun auch drei gefangene Piloten der Luftwaffe. Für sie sei der Ukraine-Krieg «nicht zu rechtfertigen» sagten sie in einem «CNN»-Interview.
Putin solle mit den Terrorakten in der Ukraine aufhören. «Denn wenn wir zurückkommen, werden wir uns gegen ihn erheben», so einer der Piloten. Viele Truppen teilten dieselben Gefühle und «früher oder später werden wir nach Hause kommen».
Aus ihrer Sicht trage der russische Befehlshaber die Schuld an den «schrecklichen Verbrechen gegen die friedliche ukrainische Zivilbevölkerung». Es gehe nicht nur um die Niederlage der ukrainischen Streitkräfte, sondern jetzt würden auch noch Städte mit friedlichen Zivilisten zerstört.
Faschismus und Nazismus als Vorwand für Ukraine-Krieg
Dabei habe Putin die Desinformationen über Faschismus und Nazismus in der Ukraine als «Vorwand» für die Invasion erfunden. «Wir haben keine Nazis oder Faschisten gesehen», sagt ein Pilot. Ihnen sei mitgeteilt worden, dass es sich um eine auf das abtrünnige Gebiet Donezk beschränkte Operation handelt. «Und nicht auf einen Angriff auf das ganze Land.»
Die Moskauer Truppen bezeichneten die Bombardierung des Entbindungsheims in Mariupol Anfang März als «perversen Neonazismus». Der Kampfpilot Maxim: «Ich weiss nicht, was die Tränen eines Kindes oder, noch schlimmer, den Tod von unschuldigen Menschen rechtfertigen kann.»
Es sei ein schreckliches Gefühl, den eigenen Fehler zu erkennen. «Es wird Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte dauern, die Beziehungen wieder herzustellen», so einer der Piloten. «Nach all dem, was hier passiert ist, möchte ich einfach nicht mehr existieren.»
Laut «CNN» äusserten sich die drei Piloten nicht unter Zwang, da sie keine Handschellen trugen. Zudem hätten ukrainische Beamte keine Anstrengungen unternommen, das Thema des Interviews zu steuern.