Ukraine Krieg: Selenskyj spottet über Putins «Krieg läuft nach Plan»
Das Wichtigste in Kürze
- Laut ukrainischen Angaben sind knapp 20'000 russische Soldaten in der Ukraine gefallen.
- Trotzdem sagt Putin, der Ukraine-Krieg würde nach Plan verlaufen.
- Dafür erntet er Spott vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj.
Fast sieben Wochen sind vergangen, seit Wladimir Putins Truppen in die Ukraine einmarschierten. Doch an Kiew bissen sich die Russen die Zähne aus – es gelang ihnen nicht, die ukrainische Hauptstadt einzunehmen. Jetzt zieht Putin seine Truppen aus der Region um Kiew zurück und verlegt sie in den Osten des Landes.
Dennoch behauptete Russlands Präsident am Dienstag: Der Ukraine-Krieg verlaufe nach Plan. Laut der Nachrichtenagentur Interfax sagte er, die Ziele der «Spezialoperation» in der Ukraine würden erreicht: «Daran gibt es keinen Zweifel».
Laut Ukraine: Rund 20'000 Russen-Soldaten im Ukraine-Krieg gefallen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagiert auf diese Aussage mit Spott. In einer am Mittwochmorgen veröffentlichten Videobotschaft sagt er: «Wie konnte ein Plan entstehen, der den Tod zehntausender eigener Soldaten in etwas mehr als einem Kriegsmonat vorsieht?»
Fast 20'000 russische Soldaten sind laut ukrainischen Angaben bereits im Ukraine-Krieg gefallen. Das seien mehr Tote als im Krieg der Sowjetunion gegen Afghanistan von 1979 bis 1989.
Sollte Putins Aussage stimmen, und der Ukraine-Krieg wirklich nach Plan verlaufen, wäre demnach der Tod von Tausenden Soldaten einkalkuliert gewesen. «Wer würde einen solchen Plan genehmigen?», fragt Selenskyj.
Er stellt die Frage, wie viele tote Soldaten für Putin akzeptabel wären. Zehntausende? Hunderttausende?
Immer wieder gibt es Berichte von unerfahrenen russischen Soldaten und mangelhafter Ausrüstung. Der ukrainische Präsident warnt jedoch: Der Feind sei trotzdem nicht zu unterschätzen.
Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg bald enden wird?
«Wir müssen verstehen, dass nicht alle russischen Panzer in den Feldern stecken bleiben. Dass nicht alle feindlichen Soldaten einfach vom Schlachtfeld fliehen. Und dass nicht alle von ihnen Wehrpflichtige sind, die nicht wissen, wie man eine Waffe richtig hält», so Selenskyj.
Dies bedeute nicht, dass man vor den Russen Angst haben müsse. Sondern «das bedeutet, dass wir die Leistungen unserer Kämpfer, unserer Armee nicht schmälern dürfen».