Ukraine Krieg: Shell will kein russisches Erdöl und Gas mehr kaufen
Shell reagiert auf den Ukraine-Krieg und will künftig auf Gas und Öl aus Russland verzichten. Zudem sollen die Tankstellen geschlossen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Shell will in Zukunft nicht weiter Erdöl und Gas mehr aus Russland kaufen.
- Bestehende Verträge sollen laut dem Ölkonzern nicht verlängert werden.
- Zudem werden Tankstellen in Russland geschlossen und Geschäftsaktivitäten aufgegeben.
Der Ölkonzern Shell will künftig kein Erdöl und Gas mehr aus Russland kaufen. Man wolle mit sofortiger Wirkung aufhören, russisches Erdöl auf dem Spotmarkt, also kurzfristig, zu kaufen und bestehende Verträge nicht erneuern, teilte der Konzern mit Sitz in London am Dienstag mit.
Ausserdem sollen alle Tankstellen in Russland geschlossen und andere Geschäftsaktivitäten dort aufgegeben werden, auch dieser Prozess soll direkt eingeleitet werden, so Shell weiter.
Shell will auch in Abstimmung mit involvierten Regierungen «so schnell wie möglich» russisches Erdöl aus den eigenen Lieferketten entfernen, allerdings wird dies nach Angaben des Unternehmens mehrere Wochen dauern und zu Engpässen in einigen Raffinerien führen. Auch das Geschäft mit russischem Pipeline-Gas sowie Flüssiggas soll Stück für Stück zurückgefahren werden. Dabei sei man jedoch auf die Zusammenarbeit mit Regierungen und Energieversorgern angewiesen, betonte Shell.
«Diese gesellschaftlichen Herausforderungen zeigen das Dilemma, Druck auf die russische Regierung wegen ihrer Gräueltaten in der Ukraine auszuüben und gleichzeitig eine stabile, sichere Energieversorgung in Europa zu gewährleisten», sagte Shell-Chef Ben van Beurden einer Mitteilung zufolge.
Darin entschuldigte sich der Konzern auch dafür, noch in der vergangenen Woche nach Ausbruch des Krieges eine Fracht Erdöl aus Russland gekauft zu haben. Man wolle die Gewinne daraus humanitären Zwecken zugutekommen lassen, hiess es.