Berichten zufolge bemüht sich Macron, mit China zusammen Friedensgespräche für den Ukraine-Krieg zu organisieren. Wirklich? Ein Experte schätzt ein.
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Der französische Präsident Emmanuel Macron bei einem Treffen mit Wladimir Putin in Paris, Frankreich, am 09. Dezember 2019. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Emmanuel Macron will offenbar mit der Hilfe Chinas Verhandlungsgespräche organisieren.
  • Sein aussenpolitischer Berater soll sich mit einem chinesischen Spitzendiplomaten treffen.
  • Laut einem Experten machen Verhandlungen aber keinen Sinn, solange Putin an der Macht ist.
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Der französische Präsident Emmanuel Macron soll angeblich im Hintergrund an Friedensgesprächen für den Ukraine-Krieg arbeiten. Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet, soll ihm dabei China helfen. Ziel wäre es demnach, Russland und die Ukraine noch diesen Sommer an den Verhandlungstisch zu bringen.

Macron soll seinen aussenpolitischen Berater Emmanuel Bonne beauftragt haben, mit dem chinesischen Spitzendiplomaten Wang Yi zusammenzuarbeiten. Sie sollen demnach einen Rahmen schaffen, der als Grundlage für künftige Verhandlungen zum Ukraine-Krieg dienen könnte.

Glauben Sie, dass es dieses Jahr zwischen Russland und der Ukraine zu Verhandlungsgesprächen kommen wird?

Doch wie realistisch ist dieses Vorhaben? «Es gibt keine echte Wertegemeinschaft zwischen Frankreich und China. Beide verfolgen eigene, zum Teil sehr unterschiedliche Agenden. Allerdings haben beide Regierungen ein Interesse an einem Ende des Krieges», erklärt Russland-Experte Ulrich Schmid auf Anfrage von Nau.ch.

Ukraine-Krieg: Mit Putin «haben Verhandlungen keinen Sinn»

Ob und wann China seinen Einfluss auf den Kreml geltend machen werde, hänge wahrscheinlich nicht so sehr von Macron ab. Für Schmid ist aber klar: «Solange Putin an der Macht ist, haben Verhandlungen keinen Sinn.»

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Erst vor zwei Wochen hatte Emmanuel Macron Xi Jinping in China besucht.
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«Ich weiss, dass ich auf Sie zählen kann, (...) um Russland zur Vernunft zu bringen und alle an den Verhandlungstisch», sagte Macron damals.
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Mit der Hilfe Chinas will Macron offenbar die Kriegsparteien an den Verhandlungstisch bringen. (Symbolbild)
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Ob China und wann China seinen Einfluss auf den Kreml geltend macht, hängt laut Ulrich Schmid wahrscheinlich nicht von Emmanuel Macron ab. (Symbolbild)
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Doch laut Schmid ergeben Verhandlungen keinen Sinn, solange Wladimir Putin an der Macht sei.

Über Macrons Beweggründe sagt Schmid: «Er arbeitet an einer europäischen Sicherheitspolitik, die sich von den USA als Führungsmacht emanzipiert.» Macron verspreche sich zudem einen ähnlichen «Prestigeerfolg», wie ihn Sarkozy 2008 als Vermittler im Georgien-Krieg erzielt habe. Sarkozy hatte damals den Friedensplan vermittelt, den Russland und Georgien im Anschluss unterzeichneten.

Macron hatte schon vor kurzem erklärt, dass China dank seiner Beziehungen zu Russland «Moskau zur Vernunft bringen» könnte. Peking hingegen lässt bisher keine Bereitschaft erkennen, Putin zu einem Rückzug aus der Ukraine zu drängen. Der französische Präsident war erst vor zwei Wochen auf Staatsbesuch in China.

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