Ukraine-Krieg: So steht es nach drei Jahren um das Land
Vor genau drei Jahren startete der Ukraine-Krieg. Russland kontrolliert Teile des Landes, die Ukraine kämpft um westliche Unterstützung.
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Das Wichtigste in Kürze
- Vor genau drei Jahren startete mit dem russischen Angriff der Ukraine-Krieg.
- Russland besetzt inzwischen rund ein Fünftel der ukrainischen Staatsfläche.
- Das Ziel – eine pro-russische Regierung in Kiew – hat Moskau aber nicht erreicht.
- Der Ausgang des Konflikts bleibt daher auch nach drei Jahren völlig offen.
Am 24. Februar 2022 startete der Ukraine-Krieg mit einem gross angelegten Angriff der russischen Armee auf die Ukraine.
Die russischen Streitkräfte machten rasch Fortschritte. Entgegen der Einschätzung vieler Experten und Politiker hielt die ukrainische Armee aber stand.
Der Angriffskrieg löste die heftigste Flüchtlingskrise in Europa seit dem 2. Weltkrieg aus. Der Westen verhängt immer wieder neue Sanktionen gegen Russland.
Tausende Tote, kaum Ergebnisse
Der Ukraine-Krieg hat unermesslich viel Leid gebracht: Geschätzt 200'000 Soldaten sind auf beiden Seiten kumuliert gefallen, dazu wurden Tausende ukrainische Zivilisten getötet.
Drei Jahre später hat Russland sein ursprüngliches Ziel (noch) nicht erreicht: Den Sturz der Regierung von Wolodymyr Selenskyj und das Einsetzen eines prorussischen Regimes.
Aber: Russland hat im Krieg nach der Krim (2014) nun auch den Donbass annektiert. Knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes, ist damit russisch besetzt.
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Mit der Wahl von Donald Trump in den USA steigt der Druck auf Selenskyj weiter an. Der US-Präsident will die Ukraine nicht weiter unterstützen.
Auch militärisch gerät die Ukraine zunehmend unter Druck. Zuletzt häuften sich die Bombardements ukrainischer Städte fern der Front.
Wie weiter also im Ukraine-Krieg?
EU unterstützt die Ukraine weiter ... und die USA?
Längst deutet sich an, dass der Konflikt auch Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen der EU und den USA haben wird.
Die EU hat der Ukraine zum dritten Jahrestag des Überfalls weitere Hilfen in Milliardenhöhe angekündigt. Zudem wurden weitere Sanktionen gegen Russland verhängt.
«Wladimir Putin versucht mehr denn je, diesen Krieg am Boden zu gewinnen. Sein Ziel bleibt die Kapitulation der Ukraine», sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer Ansprache.
Wenn Putin dies gelingen sollte, könnte er auch andere Länder angreifen. «Es steht nicht nur das Schicksal der Ukraine auf dem Spiel. Es ist das Schicksal Europas», sagte von der Leyen.
Donald Trump dagegen hat die Ambition, den Krieg so rasch wie möglich zu beenden. Koste es, was es wolle.
Gemäss Umfragen stehen immer noch mehr als die Hälfte der Ukrainer hinter Präsident Selenskyj. Die Mehrheit ist zudem gegen Gebietsabtretungen und andere Zugeständnisse gegenüber Russland.
In der Ukraine wünschen sich viele Frieden
Aber: Der Anteil jener, die sich ein Ende des Krieges über Verhandlungen und Kompromisse wünscht, steigt stetig. Und diese Gruppe äussert sich immer pointierter.
Die Ukraine wird offiziell kaum auf ihre von Russland besetzten Gebiete verzichten. Doch die Forderungen nach einem russischen Rückzug hinter die Grenze sind nahezu verstummt.
Selenskyj spricht inzwischen weniger von einem Sieg als von einem gerechten Frieden. «Die Ukraine kann nicht unter der Drohung eines erneuten Angriffs leben», sagt der Präsident.
Und Russland? Putin betont zwar immer wieder seine Gesprächs- und Verhandlungsbereitschaft. Weil er sich aber militärisch auf der Siegerstrasse sieht, bleibt er bei Maximalforderungen.
Russland betrachtet unveränderlich die Halbinsel Krim und die ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson als sein Staatsgebiet.
Dies würde bedeuten, dass die Ukraine auch die von ihr bislang verteidigten Grossstädte Saporischschja und Cherson räumen müsste.
Ukraine-Krieg: Der Ausgang bleibt völlig offen
Eine wie immer geartete Rest-Ukraine soll ebenfalls unter Moskauer Einfluss stehen. Das ursprüngliche Ziel – die Einsetzung einer Marionettenregierung – verfolgt Russland weiterhin.
Die Ansprüche bleiben also gegensätzlich. Ein Ende des Ukraine-Kriegs ist daher nicht abzusehen. Der Ausgang bleibt völlig offen.
Und birgt überdies die Gefahr, dass sich die Beziehungen zwischen der USA und Europa weiter verschlechtern werden.