Ukraine-Krieg: Viele Zivilisten in russischem Gewahrsam gefoltert
Im Ukraine-Krieg haben russische Akteure seit Februar 2022 nach einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros Hunderte Zivilisten gefoltert.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss einem UN-Bericht haben russische Akteure zahlreiche Zivilisten gefoltert.
- Dies teilte die Leiterin des UN-Menschenrechtsbüros am Dienstag per Video mit.
- Auch auf ukrainischer Seite dokumentierte das Büro zahlreiche Fälle von Folter.
Das UN-Menschenrechtsbüro hat seit Kriegsbeginn bis Mai 2023 insgesamt 864 Fälle von Menschen dokumentiert, die von russischer Seite festgenommen wurden. Die Festnahmen fanden demnach primär in besetzten Gebieten statt.
Fast alle hätten von Folter berichtet, sagte die Leiterin des UN-Menschenrechtsbüros in der Ukraine, Matilda Bogner, am Dienstag. Sie sprach aus der Ukraine über Videolink mit Reportern in Genf.
Ukraine-Krieg: In grossem Umfang zivile Gefangene gefoltert
«Die russischen Streitkräfte, Strafverfolgungs- und Strafvollzugsbehörden haben in grossem Umfang zivile Gefangene gefoltert und misshandelt», sagte Bogner. Auf ukrainischer Seite dokumentierte das Büro 75 Fälle von festgenommenen Zivilisten, die auch mehrheitlich von Misshandlung und Folter berichtet hätten.
Das Büro zählt nur Fälle, in denen es die Umstände selbst klären konnte. Die wahren Zahlen der festgehaltenen Zivilisten im Ukraine-Krieg seien womöglich mehr als doppelt so hoch, sagte Bogner.