Ukraine Krieg: Wagner-Chef wollte Waffen aus Nato-Staat kaufen
Laut den geleakten Geheimdokumenten von US-Stellen zum Ukraine-Krieg soll sich die Wagner-Gruppe bemüht haben, Waffen aus dem Nato-Land Türkei zu besorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Tagen kursieren im Internet geheime Dokumente von US-Stellen zum Ukraine-Krieg.
- Diese sollen etwa zeigen, dass die Wagner-Gruppe in der Türkei Waffen beschaffen wollte.
- Die Waffen hätten demnach im Ukraine-Krieg und in Mali eingesetzt werden sollen.
In den letzten Tagen sind Geheimdokumente von US-Stellen zum Ukraine-Krieg zum Vorschein gekommen. Diese kursieren seit Wochen im Internet. Daraus ergeben sich immer brisantere Details.
So auch etwa zur Wagner-Gruppe: Demnach soll die Söldner-Firma von Jewgeni Prigoschin ein Nato-Land für Waffen angefragt haben. Laut «Washington Post» würden Dokumente darlegen, dass Wagner-Mitarbeiter versucht hätten, in der Türkei an Waffen zu gelangen.
Waffen für Ukraine-Krieg und Mali
Dem Bericht zufolge soll es im Februar sogar zu einem Treffen mit türkischen Kontakten gekommen sein. Die Waffen seien demnach für Wagner-Einsätze im Ukraine-Krieg und in Mali vorgesehen gewesen.
Von diesem Vorhaben hätten die USA laut den Dokumenten aber gewusst. Denn die Informationen dazu sollen auf abgehörten Kommunikationskanälen beruhen. Malis zwischenzeitiger Präsident Assimi Goïta soll sogar gestanden haben, dass sein Land die Waffen im Namen von Wagner anschaffen wolle.
Ob die Regierung der Türkei offiziell von der Wagner-Anfrage wusste und ob diese erfolgreich war, sei nicht klar. Als Nato-Staat Waffen an die Wagner zu liefern, wäre durchaus problematisch. Auch wenn sich die Türkei den westlichen Sanktionen für Russland nicht angeschlossen hat.
Zudem gilt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan als Russland-freundlich. Dennoch: Die Türkei hat bisher offiziell keine Waffen an Russland geliefert.
US-Verteidigungsministerium hat Prüfung eingeleitet
US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen. Die Dokumente enthalten demnach auch Informationen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und Angaben zum Munitionsverbrauch.
Informationen gibt es auch zu Plänen der Nato und der USA, wie die Ukraine auf eine Frühlingsoffensive vorbereitet werden könnte. Das US-Verteidigungsministerium leitet nun eine behördenübergreifende Prüfung ein.