Vatikanstadt: Papst Franziskus beruft erstmals Frau in Regierung
Vatikanstadt hat erstmals eine Frau in der Regierung: Francesca Di Giovanni übernimmt den Posten der Untersekretärin im Staatssekretariat.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Vatikan übernimmt zum ersten Mal eine Frau einen Führungsposten in der Regierung.
- Francesa Di Giocanni wird zur Untersekretärin im Staatssekretariat des Vatikans.
- Papst Franziskus traf damit eine innovative Entscheidung für den Stadtstaat.
Papst Franziskus hat eine Frau in die männerdominierte Regierung der Vatikanstadt berufen. Die Juristin Francesca Di Giovanni wird Untersekretärin im Staatssekretariat, wie der Kirchenstaat vorgestern Mittwoch mitteilte.
Es ist das erste Mal, dass ein Führungsposten in dem wichtigsten Einzelamt der Kurie mit einer Frau besetzt wird. Franziskus plädiert immer wieder für mehr Frauen in Führungspositionen in der katholischen Kirche.
In a revolutionary gesture @Pontifex appoints #FrancescaDiGiovanni to the Senior position of undersecretary for multilateral affairs. The modernization is going no matter how conservatives try to block it ! pic.twitter.com/0CSSlFbAGT
— Anis ISSA (@AnisISSA) January 16, 2020
Die römische Kurie – die Gesamtheit der Leitungs- und Verwaltungsorgane – wird in allen Spitzenämtern immer noch von Männern geführt.
Di Giovanni soll Aussenpolitik der Vatikanstadt koordinieren
Das Staatssekretariat ist für die diplomatischen Beziehungen und die Politik des Vatikans zuständig. Die Leitung hat Kardinal Pietro Parolin.
Die 67-jährige Italienerin soll die «multilateralen Beziehungen» koordinieren – dabei geht es um die Aussenpolitik der Vatikanstadt. Di Giovanni wurde in Palermo geboren und arbeitet seit 27 Jahren im Staatssekretariat.
Sie sei von ihrer Ernennung völlig überrascht worden, sagte sie gegenüber dem vatikanischen Medienportal «Vaticannews». Und: «Der Heilige Vater hat sicherlich eine innovative Entscheidung getroffen, die ein Zeichen der Aufmerksamkeit gegenüber Frauen ist. Aber die Verantwortung hängt mehr mit der Aufgabe zusammen als mit dem Fakt, eine Frau zu sein.»