Veltins: Fussball-EM-Effekt ist für Brauereien verpufft

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Deutschland,

Trotz der Fussball-Europameisterschaft haben deutsche Brauereien weniger Bier verkauft.

Die Fussball-EM hatte Veltins zufolge keinen positiven Effekt auf den Bierabsatz in Deutschland. (Symbolbild)
Die Fussball-EM hatte Veltins zufolge keinen positiven Effekt auf den Bierabsatz in Deutschland. (Symbolbild) - Christoph Reichwein/dpa

Feiernde Fussballfans sind für Brauereien ja eigentlich gern gesehene Kunden, entsprechend hoch waren die Erwartungen an die aktuelle Fussball-Europameisterschaft. Doch nun gibt es lange Gesichter.

Trotz durstiger Fans hat die Fussball-Europameisterschaft den deutschen Brauereien nach Einschätzung von Veltins keine guten Geschäfte gebracht. Wegen des verregneten Wetters und einer allgemeinen Konsumzurückhaltung habe der Bierabsatz in Deutschland im Juni schätzungsweise nur bei acht Millionen Hektoliter gelegen und sei damit sogar niedriger als im Vorjahresmonat, teilt die Grossbrauerei in Schmallenberg im Sauerland mit.

«Der Fussball-EM-Effekt ist für die Brauereien gefloppt», sagt der Veltins-Generalbevollmächtigte Michael Huber. Zwar sei in den Gaststätten einiger Städte zeitweise mehr Bier getrunken worden, dies seien aber lokale Effekte geblieben.

Brauer enttäuscht über mangelnden EM-Schwung

Die Brauereien verkaufen in Deutschland nur circa ein Sechstel des Biers an die Gastronomie, den Löwenanteil ihres Geschäfts machen sie mit dem Handel. In den Supermärkten und Getränkemärkten haben sich die Verbraucher nach Einschätzung von Veltins aber zurückgehalten. Der Vergleich zum «Sommermärchen» 2006 fällt ernüchternd aus: Damals lag der Bierabsatz im Juni den Angaben zufolge bei circa 11 Millionen Hektolitern und damit drei Millionen höher als im Juni dieses Jahres.

Das Veltins-Management bezieht sich für seine Marktanalyse unter anderem auf eine Logistikfirma, an der Veltins beteiligt ist und die Supermärkte mit Bier von unterschiedlichen Herstellern beliefert. Hinzu kommen noch weitere Marktdaten und Schätzungen.

Die Menschen hätten sich im bisherigen Turnierverlauf nicht im grossen Stil zum «Rudelgucken» getroffen, sondern stattdessen allein zu Hause Fussball geguckt und währenddessen vergleichsweise wenig Bier getrunken, sagt Huber. «Das ist etwas anderes, als wenn man den Nachbarn zum Grillen einlädt und dabei Bier trinkt.»

Juni enttäuscht Erwartungen

Veltins legte zudem Zahlen vor, denen zufolge das Familienunternehmen im ersten Halbjahr 2024 gut vier Prozent mehr Bier verkaufen konnte als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtausstoss lag den Angaben zufolge bei rund 1,7 Millionen Hektolitern. Im Juni verbuchte aber auch Veltins ein Minus.

Die Brauerei hat 721 Beschäftigte, das Stammwerk ist in Meschede-Grevenstein im Hochsauerlandkreis. Zu den grossen deutschen Konkurrenten gehört die Oetker-Tochter Radeberger sowie Oettinger, Bitburger und Warsteiner.

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