Versicherungen: 71 Tonnen CO2 je investierter Million
Versicherungen stossen zwar selbst kaum CO2 aus, doch Investitionen in energieintensive Unternehmen können die Klimabilanz in die Höhe treiben. In den kommenden Jahren will die Branche den Wert verbessern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutschen Versicherer haben den Klima-Fussabdruck ihrer Investitionen in Aktien und Unternehmensanleihen berechnet: Demnach produzieren die Unternehmen, an denen Versicherungen beteiligt sind, 21,9 Millionen Tonnen Kohlendioxid, oder 71 Tonnen pro investierter Million Euro.
Das teilte der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft am Donnerstag mit. Bis 2025 solle dieser Wert erkennbar sinken, sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Versicherungen selbst produzieren als Dienstleister wenig CO2, da sie keine Industrieanlagen betreiben, zählen aber zu den wichtigen Investoren am Kapitalmarkt. Aktien und Unternehmensanleihen machen einen vergleichsweise kleinen Anteil dieser Kapitalanlagen aus, doch in den kommenden Jahren wollen die Versicherer laut GDV den CO2-Ausstoss auch für weitere Anlageklassen berechnen.
Umweltorganisationen werfen der Branche seit Jahren vor, mit Investitionen in Öl- oder Gaskonzerne und andere energieintensive Unternehmen den fossilen Energieverbrauch zu fördern. Allein die Allianz als grösster deutscher Versicherer verwaltet mit ihren Tochtergesellschaften Pimco und AGI an die 2,1 Billionen Euro.
Laut GDV will ein Grossteil der Branche den CO2-Ausstoss in den Kapitalanlagen netto auf null reduzieren. Demnach beläuft sich der Marktanteil der Unternehmen, die sich dieses Ziel verordnet haben, auf 86 Prozent der Beitragseinnahmen.