Für Donald Tusk ist die neue Kriegs-Ära in ganz Europa bereits real. Nato-Admiral Rob Bauer indes sieht keine direkte Bedrohung von Wladimir Putin.
Wladimir Putin
Wladimir Putin hat die Lage in Europa mit seinem Krieg verändert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Warnung aus Polen: Regierungschef Donald Tusk spricht von Ära der Vorkriegszeit in Europa.
  • Angst will er keine machen, aber: «Der Krieg ist kein Konzept der Vergangenheit mehr.»
  • Auch für Nato-Admiral Rob Bauer gehen die Ambitionen von Putin über die Ukraine hinaus.
  • Anzeichen für eine direkte Bedrohung gebe es aber nicht.
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Düster sieht sie aus, die Prognose des polnischen Regierungschefs Donald Tusk über das Europa von morgen. Die russische Invasion in der Ukraine habe ein neues, kriegerisches Zeitalter eingeläutet.

«Ich weiss, es klingt niederschmetternd, vor allem für die jüngere Generation. Aber wir müssen uns daran gewöhnen, dass eine neue Ära begonnen hat: die Vorkriegszeit.» Das sagte Tusk gegenüber der «Welt» und europäischen Medien. Dass er nicht übertreibe, werde jeden Tag deutlicher.

Tusk
Tusk.
Putin will Europa destabilisieren.
Der Grund ist Wladimir Putin. Er setzte bereits alles daran, Europa zu destabilisieren.
R.Bauer sieht keine Bedrohung
Putins Ambitionen gehen über die Grenzen der Ukraine hinaus. Eine direkte Bedrohung für einen unmittelbaren Angriff auf weitere Länder gibt es gemäss Nato-Admiral Rob Bauer nicht.

Jedes Kriegsszenario ist wegen Wladimir Putin möglich

«Ich möchte niemandem Angst machen, aber Krieg ist kein Konzept mehr aus der Vergangenheit. Er ist real, und er hat schon vor über zwei Jahren begonnen», sagt er. Grund: Der verheerende Angriffskrieg von Wladimir Putin vor zwei Jahren auf die Ukraine.

Am beunruhigendsten sei derzeit, dass buchstäblich jedes Szenario möglich sei, so Tusk weiter. «Eine solche Situation haben wir seit 1945 nicht mehr erlebt.» In dem Jahr ging der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation Hitler-Deutschlands zu Ende.

Müssen sich weitere Länder also vor einem direkten Angriff aus Russland fürchten? «Nein», sagt Nato-Admiral Rob Bauer gemäss «Focus». Es gebe keine Anzeichen für eine bevorstehende Bedrohung druch Wladimir Putin.

Gemeinsame Verteidigung stellt niemand infrage

«Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Russland einen Angriff auf eines der Nato-Länder plant. Ich glaube nicht, dass es eine direkte Bedrohung gibt», wird der Vorsitzende des Militärausschusses der Nato zitiert.

Glauben Sie an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

Gewarnt vor einem Krieg zwischen Europa und Russland hat Bauer Anfang Jahr. Damals schätzte er einen ausgedehnten Krieg innerhalb der nächsten 20 Jahren für realistisch ein.

Auch diesmal bestätigt und warnt er zugleich: «Russlands Ambitionen gehen über die Ukraine hinaus. Das wissen wir und deshalb muss sich die Allianz besser vorbereiten.»

Destabilisierung gilt es zu verhindern

Tusk indes beobachtet eine Revolution in der europäischen Mentalität, wie er sagte. Niemand stelle mehr infrage, dass man sich gemeinsam verteidigen müsse.

Er fordert einen konsequenteren Schutz der EU-Aussengrenzen. Das Ziel von Wladimir Putin sei klar die Destabilisierung.

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