Weiteres russisches Medium hört unter staatlichem Druck auf

Keystone-SDA
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Russland,

Als Reaktion auf politischen Druck hat innerhalb einer Woche bereits das zweite unabhängige Medium in Russland seine Auflösung bekannt gegeben.

Journalisten schauen die Übertragung des Treffens zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem japanischem Ministerpräsident Shinzo Abe.
Journalisten schauen die Übertragung des Treffens zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem japanischem Ministerpräsident Shinzo Abe. - ap photo

Die Redaktion des Wirtschaftsportals VTimes erklärte den Schritt am Donnerstag mit drohender Verfolgung durch die russische Justiz. Diese hatte das Medium im Mai zum «ausländischen Agenten» erklärt.

Eine solche Brandmarkung schrecke Werbekunden ab und dränge die Seite zu Unrecht in eine Ecke der politischen Opposition, beklagten die Redakteure.

Laut Gesetz müssen sich in Russland Medien als «ausländische Agenten» registrieren, wenn sie sich mit Geld aus dem Ausland finanzieren. Auch das kremlkritische Portal Meduza wurde vom Justizministerium kürzlich in dieses Register aufgenommen und kämpft nun ums Überleben. Die EU und die Organisation Reporter ohne Grenzen hatten das Vorgehen der russischen Justiz als Angriff auf die Pressefreiheit kritisiert. Am Montag hatte zudem mit newsru.com eines der ältesten unabhängigen Nachrichtenportale Russlands seine Arbeit eingestellt.

VTimes kündigte an, noch knapp zwei Wochen weiterzumachen und am 12. Juni die Arbeit einstellen zu wollen - am «Tag der Unabhängigkeit» in Russland. Die Redaktion hatten vor einem Jahr frühere Mitglieder der renommierten Moskauer Tageszeitung «Wedomosti» gegründet, nachdem diese von einem neuen Eigentümer übernommen wurde, dem sie Zensur vorwarfen.

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