«Wir ahnten es»: Dorfbewohner machen sich nach Baby-Mord Vorwürfe
Polens Polizei hat in einem Keller drei tote Säuglinge gefunden. Die Einwohner des Dorfes fragen sich nach dem Horror-Fund, ob sie mehr hätten tun können.

Das Wichtigste in Kürze
- Das polnische Dorf Czerniki wird von grausamen Baby-Morden erschüttert.
- Die lokale Bevölkerung hat etwas Schlimmes befürchtet, jedoch nicht in diesem Ausmass.
- Viele stellen sich die Frage, ob man die Verbrechen hätte verhindern können.
In Polen sorgt der Fall von drei toten Babys für Entsetzen. Die Leichen der Säuglinge wurden in einem Keller eines Einfamilienhauses gefunden.
Bei zwei Kindern handelt es sich Berichten zufolge um die gemeinsamen Kinder eines Vaters und seiner Tochter. Das dritte Neugeborene stammt demnach von demselben Vater und einer anderen Tochter, die er vergewaltigt haben soll.
Nun äussern sich mehrere Dorfbewohner gegenüber der polnischen Zeitung «Fakt» zum Horror-Fund. «Wir ahnten, dass in diesem Haus etwas Schlimmes vor sich ging. Aber niemand vermutete, dass es sich um ein so grausames Verbrechen handelte», wird einer von ihnen zitiert.
Einige von ihnen machen sich sogar Vorwürfe: «Wir fragen uns alle, ob wir mehr hätten tun können.» Man habe sich schon vor zwölf Jahren Sorgen gemacht, heisst es aus der Bevölkerung. Allerdings habe ein Gericht entsprechende Meldungen als Verleumdung abgetan.
Dorfbewohner bringen Kerzen und Stofftier an Tatort
Die Tragödie dürfte auf jeden Fall nicht so schnell vergessen gehen: Czerniki, so heisst das Dorf südwestlich von Danzig, werde nie wieder dasselbe sein, sagt ein Einwohner.
Mit Kerzen und Stofftieren, die sie vor das betroffene Haus legen, gedenken die Polen den Säuglings-Opfern. Gegenüber «Fakt» sagt jemand: «Was können wir jetzt noch mehr für sie tun, als uns zu verabschieden und zu beten?»

Wie «Fakt» zuvor berichtete, sollen Vater und Tochter «wie ein Paar zusammengelebt» haben. Sie seien auch «Hand in Hand im Dorf umhergelaufen». Der Vater war seit dem Tod seiner Frau alleinerziehend.
Zudem habe die 20-jährige Frau zu ihrem 54-jährigen Vater aufgeblickt, «als wäre er Gott». Mit weiten Kleidern hat sie versucht, ihre Schwangerschaft vor ihren Arbeitskollegen in einer Konditorei geheim zu halten.