Woher hatte der Attentäter von Halle (D) seine Waffen?

Sven Würgler-1
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Belgien,

Bei der Bluttat im deutschen Halle wurden selbstgebaute Waffen benutzt. Doch wie kam der Attentäter an seine Maschinenpistolen?

halle (saale)
Polizisten geleiten den Attentäter zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Terroranschlag von Halle (D) wurden selbstgebaute Waffen verwendet.
  • Diese könnten mit einem 3D-Drucker ausgedruckt worden sein.

Nach und nach kommen mehr Hintergründe zum Terroranschlag von Halle (D) ans Licht. Ein Rechtsextremer tötet am Mittwoch zwei Menschen, nachdem sein Versuch in eine Synagoge einzudringen scheiterte. Bei seiner Flucht verletzte er zwei weitere Menschen.

Der 27-jährige Deutsche war beim Angriff schwer bewaffnet gewesen – unter anderem mit Pistolen und Langwaffen. Doch wie kam er überhaupt an seine Waffen?

Waffen aus dem 3D-Drucker?

Die Ermittler vermuten, dass der Rechtsextreme die Mordwerkzeuge selbst herstellte. In seinem Zuhause fand die Polizei einen 3D-Drucker. Mindestens eine Waffe habe er sich selbst ausgedruckt. Die Pläne dazu fand er wohl im Internet.

In seinem elfseitigen «Manifest» beschrieb der Täter sein Waffenarsenal sehr detailliert. Darunter befanden sich zwei Maschinenpistolen nach Entwürfen des britischen Waffenaktivisten Philip Luty. Dieser wollte damit für den freien Besitz von Feuerwaffen demonstrieren.

luty gun halle
Ein Luty-Gun aus Metall, wie sie der Attentäter selbst baute. - Twitter/@AZdzitowiecki

Neben der ausgedruckten Version baute der 27-jährige Deutsche auch eine Waffe aus Metall. Dazu reichten einfache Werkzeuge und sein Wissen aus der Bundeswehr.

Ladehemmung verhindert grösseres Blutbad

Doch beide Waffen funktionierten während des Attentats nicht richtig. Sonst wären wahrscheinlich noch viel mehr Opfer zu beklagen gewesen.

Auf seinem Livestream-Video hört man ihn immer wieder fluchen. Wie die deutsche Nachrichtenagentur «DPA» beschreibt, sagte der Attentäter zum Abschluss des Videos: «Immerhin habe ich bewiesen, dass selbstgebaute Waffen nichts taugen.»

Anschlag Halle
Die Menschen gedenken den Opfern vom Anschlag in Halle (D) bei einer Synagoge. - dpa

Die Polizisten fanden beim Täter zudem Pistolen aus maschineller Produktion und mehrere Sprengsätze. Wie der 27-Jährige an diese kam, wird zurzeit noch ermittelt.

Der Deutsche sitzt inzwischen in Halle in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl legt ihm zweifachen Mord und siebenfachen Mordversuch zur Last. Er hat während eines mehrstündigen Termins die Tat und sein rechtsextremistisches Motiv gestanden.

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