Cannabis

Zoll entdeckt Rekordmengen Ecstasy und Cannabis

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Deutschland,

«Tigernüsschen» - in Tüten mit so harmlosen Aufschriften fanden Zollfahnder jetzt Rekordmengen an Drogen. Sie stellen einen beunruhigenden Trend fest.

Der Zoll hat am Flughafen Köln/Bonn Ecstasy-Tabletten und Cannabis sichergestellt. Foto: Oliver Berg/dpa
Der Zoll hat am Flughafen Köln/Bonn Ecstasy-Tabletten und Cannabis sichergestellt. Foto: Oliver Berg/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Rekorddrogenfunde hat der Zoll am Flughafen Köln/Bonn gemacht.

In Paketen entdeckten die Fahnder die Drogen im Frachtbereich. «Zum einen in einer Nacht 173.000 Ecstasy-Tabletten, getarnt als Snacks, Nüsse, Gebäck», berichtete Zollsprecher Jens Ahland in Köln.

Die Tüten trugen harmlose Aufschriften wie «Tijger Nootjes» - Niederländisch für «Tigernüsschen». Der Strassenverkaufswert liegt den Angaben zufolge bei 1,3 Millionen Euro.

«Der zweite Grossaufgriff waren Cannabissamen», berichtete Ahland. «Samen, mit denen man ein Volumen an Marihuana von 14,7 Tonnen hätte produzieren können. Das hätte einen Strassenverkaufswert von 147 Millionen Euro gehabt. Um diese Menge mal greifbar zu machen: Daraus hätte man für jeden volljährigen Einwohner in Deutschland einen Joint bauen können.» Man hätte mit den Samen 21 Fussballfelder bepflanzen können. Laut Angaben der Versender sollten Atemschutzmasken und Werbeartikel in den Paketen sein. Aber beim Betrachten der Röntgenbilder kamen den Zöllnerinnen und Zöllnern erste Zweifel am Inhalt der Pakete.

Die Mengen seien bisher beispiellos: «Das sind zwei Rekordwerte deutschlandweit», betonte Ahland. «Sowas gab's noch an keinem Flughafen

Der Zoll erlebe seit einem guten Jahr einen enormen Zuwachs an Drogenaufgriffen. «Mittlerweile finden wir fast jede Nacht Pakete mit Drogensendungen am Flughafen», berichtete Ahland. «Das Allermeiste davon ist auf dem Weg von einem in ein anderes Land. Was besonders auffällt: die Grössenordnung der Einzelsendungen.» Was früher mal ein paar Gramm gewesen seien, seien jetzt schnell mal ein paar Kilo - vor allem auch harte Drogen.

Die personelle Situation werde deshalb entsprechend angepasst, aber auch die Risikoanalyse werde immer besser. «Unsere Schwerpunktkontrollen finden vor allem in der Nacht statt», sagte Ahland. «Darauf richten wir uns ein.» Bereits Anfang des Jahres gingen dem Kölner Zoll bei Kontrollen des Postverkehrs aus den Niederlanden mehr als 5800 Briefsendungen mit knapp 70.000 Cannabissamen ins Netz.

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