Apple Watch und Co.: Giftige PFAS in Smartwatch-Armbändern entdeckt
Armbänder von Apple Watch und Co. enthalten gefährliche «ewige Chemikalien». Besonders teure Modelle weisen laut einer neuen Studie hohe Konzentrationen auf.
Eine aktuelle Studie der Universität Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana hat alarmierende Ergebnisse zu PFAS-Chemikalien in Smartwatch-Armbändern veröffentlicht. Die Forscher untersuchten 22 Armbänder bekannter Marken.
Die hohe Konzentration einer einzigen PFAS-Art war laut Graham Peaslee, Co-Autor der Studie, besonders bemerkenswert. Neun der getesteten Armbänder enthielten laut «Blick» erhöhte Werte von Perfluorhexansäure (PFHxA).
Diese Chemikalie gehört zur Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS).
Was sind eigentlich PFAS?
PFAS sind künstliche Chemikalien, die in vielen Alltagsprodukten verwendet werden. Sie sind wasser- und fettabweisend sowie extrem langlebig, weshalb sie auch «Ewigkeitschemikalien» genannt werden.
PFAS reichern sich in der Umwelt, in Tieren und im menschlichen Körper an. Sie können laut «Heute» verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, darunter Krebs, Fruchtbarkeitsstörungen und ein geschwächtes Immunsystem.
Die Gefahr von PFAS liegt in ihrer Persistenz und weiten Verbreitung. Sie sind in der Natur praktisch nicht abbaubar und wurden bereits an vielen Orten weltweit nachgewiesen.
Teurere Modelle wie Apple Watch und Co. besonders betroffen
Überraschenderweise wiesen teurere Armbänder höhere PFAS-Konzentrationen auf. Alle Bänder mit einem Preis über 30 Dollar waren bedenklich.
«Blick» berichtet, dass bekannte Marken wie Apple, Nike, Fitbit und Samsung betroffen sind. Die Studie listet diese Marken explizit auf.
Die gemessenen Werte übersteigen deutlich die üblichen PFAS-Konzentrationen in Alltagsprodukten. In einigen Fällen wurden über 1'000 ppb gemessen.
Wie reagieren die Hersteller?
Apple erklärt laut «Notebookcheck», dass ihre Spezifikation den PFHxA-Gehalt auf 25 ppb und verwandte Substanzen auf 1'000 ppb begrenzt. Apple schreibt seit Jahren, dass sie ihre Zulieferer dazu verpflichten wollen, auf PFAS zu verzichten.
Samsung und Google gaben an, mehr Zeit für eine Antwort auf die Studienergebnisse zu ihren Smartwatches zu benötigen.
Empfehlungen für Verbraucher
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen; sie analysierte nur etwa 20 der über 14'000 bekannten PFAS-Typen. Der Toxikologe Jamie Alan der Michigan State University weist darauf hin, dass die Testmethoden möglicherweise nicht die realen Bedingungen widerspiegeln.
Die tatsächliche Aufnahme von PFHxA über die Haut könnte sehr gering sein. Dennoch empfehlen die Forscher, auf Fluorelastomer-Armbänder als sicherere Alternative umzusteigen.
Sie bieten zudem Komfort, Haltbarkeit und eine geschmeidige Textur, was sie für Nutzer attraktiv macht.