Coronavirus: Geruchssinn kehrt bei den meisten Genesenen zurück
Bei einer Studie zum verschwundenen Geruchssinn im Zusammenhang mit dem Coronavirus sprechen Forscher von einer «exzellenten Prognose».
Das Wichtigste in Kürze
- Die meisten Menschen werden nach der Corona-Genesung ihren Geruchssinn zurückerhalten.
- Ein kleiner Prozentsatz kämpft jedoch auch noch ein Jahr später mit den Beschwerden.
Es ist eines der häufigeren Symptome einer Erkrankung mit dem Coronavirus: Den teil- oder völligen Geruchsverlust – in der Fachsprache Anosmie. Zu Beginn der Pandemie wurden etwa viele Infizierte aufgrund der limitierten Testkapazitäten überhaupt erst durch eine Anosmie auf ihre Erkrankung aufmerksam.
Bei vielen Covid-Patienten kam der Geruchssinn nach der Genesung schnell wieder zurück. Es gibt aber Berichte von Menschen, die auch Monate später noch unter den Beschwerden leiden. Ein französisches Forschungsteam hat sich deshalb das Symptom bei Covid-Genesen etwas genauer angeschaut und luden 51 Personen zu einer Studie ein.
Alle Teilnehmenden hatten einen anfänglichen Verlust des Geruchssinns von über sieben Tagen. Die Versuchspersonen wurden über ein Jahr lang im Abstand von vier Monaten untersucht. Wenn festgestellt wurde, dass ein Patient seinen Geruch vollständig wiedererlangt hatte, wurde er aus der Studie ausgeschlossen.
Zwei Personen leiden auch nach einem Jahr noch unter Anosmie
Die Resultate versprechen Hoffnung: 49 der 51 Patienten (96,1 Prozent) waren ihre Beschwerden nach spätestens einem Jahr los. Eine grosse Mehrheit der Patienten (84 Prozent) erholte sich sogar innerhalb von vier Monaten nach der Ansteckung vollständig.
Die übrig gebliebenen zwei Personen leiden jedoch noch immer unter teil- oder völligem Geruchsverlust. Die Forscher wissen nicht, wie lange es für diese Patienten noch dauern könnte, bis sie sich vollständig erholen. Sie können zudem auch nicht ausschliessen, dass eine Covid-bedingte Anosmie dauerhaft sein könnte.
Aufgrund der hohen Anzahl der vollständig beschwerdefreien Personen berichten die Wissenschaftler jedoch von einer «exzellenten Prognose». Die Studie wurde von Marion Renaud von den Strassburger Universitätskliniken geleitet und ist in der Fachpublikation «Jama Open Network» vom Donnerstag veröffentlicht.