Mikroplastik

Dieses Plankton macht aus Mikroplastik Omega-3-Fettsäuren

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Norwegen,

Kaum ein Lebewesen kann Mikroplastik zersetzen. Doch manche Mikroben schaffen sogar das.

Wasserfloh
Der Grosse Wasserfloh gehört zum Zooplankton und kann aus bereits verändertem Mikroplastik Omega-3-Fettsäuren herstellen. - Wiki Commons

Das Wichtigste in Kürze

  • Mikroplastik ist kleiner als fünf Millimeter und mittlerweile überall zu finden.
  • Kaum ein Mikroorganismus kann Mikroplastik zersetzen, darum bleibt er lange in der Umwelt.
  • Ganz wenige aber schaffen das – und wandeln Plastik in Omega-Fettsäuren um.

Tonnen von Mikroplastik sammeln sich in unserer Umwelt an. Was mit dem Plastik dann aber geschieht, ist unklar. Tierschutzorganisationen warnen vor Gesundheitsrisiken für Tier und Mensch – die Wissenschaft hat aber methodische Probleme, den Werdegang des Mikroplastiks zu verfolgen. Klar ist: Mikroplastik ist sehr schwer zersetzbar. Studien kamen zum Schluss, dass es Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte dauern wird, bis Mikroplastik komplett abgebaut ist.

Einige Mikroorganismen aber können sogar Mikroplastik knacken. Und dabei kann auch Gutes entstehen: Bestimmte Arten von Plankton und Algen können aus dem bereits von Bakterien veränderten Mikroplastik Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren produzieren. Das zeigt eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen ist.

Versuch bestätigt die Vermutung der Wissenschaftler

Das finnische Forschungsteam führte drei Experimente durch, um den Werdegang von Polyethylen, einem häufigen Plastik, in der aquatischen Nahrungskette zu verfolgen. «Wir wollten schauen, ob Mikroben, welche komplexe, humose Stoffe zersetzen können, auch Mikroplastik abbauen», sagt Hauptautor Sami Taipale in einer Mitteilung. Hierfür versetzten die Forschenden Wasser, in dem Mikroorganismen lebten, mit Mikroplastik, das kleiner als 100 Mikrometer war.

Der Versuch bestätigte die Vermutung der Wissenschaftler: In humushaltigem Wasser wurde das Plastik besser zersetzt als in frischem Wasser. Der so veränderte Kohlenstoff wurde dann von bestimmten Algen und Plankton in Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren umgewandelt und in deren Zellmembranen eingefügt. Mit Mikroplastik versetztes Wasser führte so zum Wachstum der Organismen.

Frühere Experimente zeigten hingegen, dass der Mikroplastik zum Tod von Mikroorganismen führe. Dies erklären die Autoren mit der Abwesenheit von Bakterien in jenen Experimenten. Denn die Bakterien, welche das Mikroplastik in einem ersten Schritt zersetzen, bedecken dessen Oberfläche: Dadurch kommen allfällige giftige Zusatzstoffe mit den anderen Mikroorganismen nicht in Kontakt. Es braucht also jedes Glied der Nahrungskette, damit der Mikroplastik umgewandelt werden kann.

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