Gutes Holzjahr 2020 – Forstwirtschaft sorgt für Klimawandel vor
Die Schweiz hat ein gutes Holzjahr hinter sich: Rund 4,8 Millionen Kubikmeter Holz wurden geerntet, das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Holzernte lag mit 4,8 Millionen Kubikmeter Holz 2020 höher als im Vorjahr.
- Schon heute werden bei der Pflanzung der Klimawandel und der Borkenkäfer berücksichtigt.
- So wurden auch im letzten Jahr hauptsächlich Laubbäume gepflanzt.
4,8 Millionen Kubikmeter Holz wurden 2020 in der Schweiz geerntet, das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die Holzernte lag somit tiefer als 2018, als 5,2 Millionen Kubikmeter geschlagen wurden. Borkenkäferbefall, Sommertrockenheit und Winterstürme waren damals die Gründe für die hohe Erntemenge. Die Forstwirtschaft ist der langen Produktionshorizonte wegen naturgemäss ein vorausschauender Wirtschaftszweig.
Deshalb werden bei der Pflanzung schon jetzt der Klimawandel und ein möglicher Borkenkäferbefall berücksichtigt. Mischwälder sind stabiler gegen abiotische Schäden als reine Nadelwälder und beherbergen mehr natürliche Feinde des Borkenkäfers, Spechte beispielsweise.
Vermehrt Laubbäume gepflanzt
Aus diesem Grund wurden erneut vermehrt Laubbäume gepflanzt. Das heisst es in einer Mitteilung des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Donnerstag. 2020 waren es deren 563'000, was einer Zunahme von 9 Prozent entspricht.
Die Anpflanzung von Nadelbäumen wurde im Gegenzug auf 439'000 (minus 8 Prozent) reduziert. Vor dem Borkenkäferjahr 2018 wurden jeweils mehr Nadel- als Laubbäume gesetzt.
Geschlagen wurden 2020 dagegen 8 Prozent mehr Nadelbäume als im Jahr davor, nämlich 3,4 Millionen Kubikmeter. Die Laubholzernte ging demgegenüber um 3 Prozent zurück auf 1,4 Millionen Kubikmeter.
1,2 Millionen Kubikmeter Holz wurden zu Schnitzeln verarbeitet, 5 Prozent mehr als im Jahr davor. In der Schweiz ist die Produktion von Holzhackschnitzeln - wie anderswo auch - seit 2016 im Steigen begriffen. Als Brennstoff liegt ihr Energiepreis (Preis pro Kilowattstunde) deutlich unter demjenigen von Heizöl und Erdgas.
Finanziell war das Holzjahr 2020 etwas weniger erfreulich: Die 660 Schweizer Forstbetriebe wiesen gesamthaft Einnahmen von 525 Millionen Franken aus, 2 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Ausgaben sind zwar ebenfalls zurückgegangen, allerdings nur um 1 Prozent. Daraus resultierte gemäss BFS eine Unterdeckung von 44 Millionen Franken. Das waren 5 Prozent mehr als im Vorjahr und 13 Prozent mehr als im Zeitraum 2016-19.