Hat Vitamin-D-Mangel Einfluss auf einen schweren Corona-Verlauf?
Neue Erkenntnisse verbinden einen schweren Corona-Verlauf mit einem Vitamin-D-Mangel. Doch die Forschenden hegen trotzdem Zweifel am Zusammenhang.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Vitamin-D-Mangel hat einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf des Coronavirus.
- Dies zeigt eine neue israelische Studie.
- Gleichzeitig geben die Forschenden zu, dass der Zusammenhang nicht eindeutig ist.
Ein Vitamin-D-Mangel hängt mit einem schweren Verlauf des Coronavirus zusammen. Eine israelische Studie macht auf diese Verbindung und dessen Defizite aufmerksam.
Für diese Erkenntnis haben Forscherinnen und Forscher 1200 Patienten untersucht. Diese hatten im Zeitraum vom April 2020 bis im Februar 2021 ein positives Coronatest-Resultat erhalten. Bei 253 von ihnen wurde der Vitamin-D-Spiegel vor der Corona-Infektion gemessen.
Höheres Risiko?
Die Studie vergleicht die Krankheitsverläufe zwischen Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel und solchen mit einem Überschuss. Ein Mangel bedeutet weniger als 20 Nanometer pro Milliliter Blut. Ein hoher Spiegel an Vitamin D bedeutet hingegen mehr als 40 Nanometer pro Milliliter Blut. Dies bezeugt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf ist gemäss Untersuchung für Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel 14-mal höher. Zudem lag die Sterblichkeitsrate bei Menschen mit zu niedrigem Spiegel bei über 25 Prozent. Bei Patientinnen und Patienten, die über ausreichend Vitamin D verfügen, lag die Sterblichkeitsrate bei zwei Prozent.
Gültigkeit der Resultate ist fragwürdig
Allerdings ist die Aussagekraft der Studie fragwürdig, wie die Forschenden selbst gestehen. Der Gehalt an Vitamin D im Körper könne ein Hinweis auf andere chronische Erkrankungen und Defizite der Gesundheit sein. Diese Vorerkrankungen können, wie bereits bekannt ist, den Krankheitsverlauf verschlimmern und das Sterblichkeitsrisiko erhöhen.
Vitamin D übernimmt eine wichtige Schutzfunktion für unseren Körper. Gebildet wird er fast ausschliesslich im Kontakt mit der Sonne und nur spartanisch über Lebensmittel wie Fisch und Eier aufgenommen. Dies erklärt die DGE. Wenn ein Vitamin-D-Mangel festgestellt wird, kann dem mit der adäquaten Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln entgegengewirkt werden.