In Lehrmitteln fehlt ein umfassendes Verständnis von Rassismus
Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus empfiehlt, das Thema in die Lehrpläne aufzunehmen. Auch soll darauf bei Weiterbildungen eingegangen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Studie der EKR zeigt das fehlende Verständnis für Rassismus in Schweizer Schulen.
- In Büchern wird das Thema als historisches oder zwischenmenschliches Phänomen dargestellt.
- Es werden aber auch positive Entwicklungen geortet.
Rassismus steht nicht auf den Lehrplänen von Schweizer Schulen: In Lehrmitteln fehlt trotz Sensibilisierung für rassistische Begriffe ein umfassendes Verständnis für Rassismus. Das zeigt eine Studie im Auftrag der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR). Die EKR ortet zwar positive Entwicklungen in Lehrmitteln.
Zum Beispiel werde in Lehrmitteln der Begriff «Indianer» mit «Native Americans» ersetzt, schrieb die Kommission zur am Montag veröffentlichten Studie. Auch von der «Kolonialen Schweiz» sei in gewissen Lehrmitteln die Rede.
Rassismus in Lehrpläne aufnehmen
Gehe es in Schulbüchern um Rassismus, dann werde dieser als historisches oder zwischenmenschliches Phänomen dargestellt. Rassismus, wie er gesellschaftliche Machtverhältnisse präge, sei dagegen nicht präsent. Die gesellschaftliche «Normalität» werde in Lehrmitteln «eher homogen weiss» dargestellt, so die Kommission.
Sie empfiehlt, das Thema Rassismus in die Lehrpläne aufzunehmen. Ebenso soll in der Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern auf Rassismus eingegangen werden.