Gendersensible Sprache wirkt sich auf das Unterbewusstsein aus. Wissenschaftler konnten das nun bei der Formulierung von Jobangeboten nachweisen.
gendersensible sprache
Maskulin formulierte Ausschreibungen sprechen Frauen weniger an, haben nun Forscher herausgefunden. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Maskulin formulierte Jobofferten sprechen Frauen weniger an als gendersensible Angebote.
  • Forscher konnten zeigen, dass die Sprache die mentale Repräsentation beeinflusst.
  • Frauen entscheiden sich eher für Ausschreibungen, in denen die Endung «-in» vorkommt.
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Die möglichen Auswirkungen einer geschlechtersensiblen Sprache gehören zu den meistdiskutierten Themen der Sprachwissenschaft und darüber hinaus. Viele Studien weisen darauf hin, dass eine gendersensible Sprache die mentale Repräsentation positiv beeinflusst.

Deutsche Forscher konnten nun nachweisen, dass die Seitenaufrufe auf einer Rekrutierungswebsite mit der Sprache zusammenhängen: Anhand eines umfangreichen Datensatzes der Jobplattform StepStone konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Stellenanzeigen mit gendersensibler Sprache im Titel mit mehr Aufrufen durch weibliche Nutzer einhergehen.

Gendersensible Sprache: Stärkste Wirkung bei «-in»

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es je nach Art der verwendeten gendersensiblen Sprache unterschiedliche Auswirkungen gibt. Insgesamt lässt sich die stärkste Wirkung bei der Verwendung der weiblichen Endung «-in» feststellen.

Die Verwendung männlicher Formen mit einem Zusatz wie (m/w/d) geht hingegen mit den wenigsten Aufrufen durch Nutzer einher, die sich als weiblich identifizieren. Eine ähnliche Beobachtung lässt sich in Bezug auf neutrale Formen und die männliche Form in Verbindung mit einem Sternchen machen – und zwar entgegen der Erwartung, die dem Genderstern als prominentem Symbol für gendersensible Sprache innewohnt.

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