Neue Beschichtung gegen Bakterien stösst auf grosses Interesse
Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Freiburg (Unifr) hat eine neue antibakterielle Beschichtung entwickelt.
Auf beschichteten Oberflächen reduziert sich die Bakterienpopulation innert fünf Minuten um das bis zu 10'000-fache. Die Beschichtung kann durch Besprühen oder über Tauchprozesse aufgetragen werden, wie die Unifr am Donnerstag mitteilte.
Künftig sollen so etwa Arztkittel und Schutzhandschuhe behandelt werden.
Kurz nach der Veröffentlichung im Fachblatt «Advanced Materials Interfaces» stosse die neue Beschichtung bereits auf grosses Interesse von Herstellern im Medizinal-, Hygiene- und Haushaltsbereich, hiess es von der Unifr.
Die antimikrobielle Wirkung der neu entwickelten Beschichtung beruht hauptsächlich auf der Wechselwirkung von elektrischen Ladungen auf molekularer Ebene. Die Oberfläche der Beschichtung besteht aus einer stark positiv geladenen Schicht. Bakterienzellen haben dagegen eine negativ geladene Membran.
Wenn Bakterienzellen auf die Beschichtung treffen, interagieren die positiv geladenen Polymermoleküle der Beschichtung mit den negativ geladenen Molekülen der Bakterienmembran. Dadurch wird die Zellmembran destabilisiert und beschädigt, was dazu führt, dass die Bakterien absterben.
Das von der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung Innosuisse und dem Schweizerischen Nationalfonds finanziell unterstützte Projekt wurde zum Patent angemeldet.
https://doi.org/10.1002/admi.202202299