Schweizer Archäologen legen einen weiteren Teil des berühmten Antikythera-Schiffswracks frei und bestätigen die Existenz eines zweiten Holzschiffs.
Das Wrack der Antikythera ist Gegenstand eines fünfjährigen Ausgrabungsprogrammes der Schweizerischen Archäologischen Schule in Griechenland.
Das Wrack der Antikythera ist Gegenstand eines fünfjährigen Ausgrabungsprogrammes der Schweizerischen Archäologischen Schule in Griechenland (Esag). (Archivbild) - sda - ESAG

Schweizer Forschende haben einen weiteren wichtigen Teil des Schiffswracks von Antikythera freigelegt. Damit sei ein wichtiger Durchbruch im Forschungsprogramm gelungen. Dies teilte die Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland (Esag) am Dienstag mit.

Vom 17. Mai bis zum 20. Juni 2024 haben Forschende der Esag bei Tauchgängen einen Teil des Rumpfes des berühmten Schiffs aus der Antike ausgegraben. Dessen originale Bauteile zusammen mit der äusseren Schutzbeschichtung seien in ausgezeichnetem Zustand erhalten. Bei den diesjährigen Untersuchungen konnten die Forschenden zudem die Existenz eines zweiten Holzschiffes im Untersuchungsgebiet bestätigen.

«Erste Analysen zeigen, dass die Schiffe ungefähr aus der gleichen Zeit stammen.» Dies sagte Lorenz Baumer, Leiter des Ausgrabungsprojektes von der Universität Genf. Sie lägen rund 200 Meter voneinander entfernt. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Untergang der beiden Schiffe gibt, sollen nun weitere Untersuchungen zeigen.

Zwei antike Wracks – ein mysteriöses Puzzle

Das Wrack von Antikythera aus dem 1. Jahrhundert vor Christus ist das reichste antike Schiffswrack, das jemals in Griechenland entdeckt wurde. Es wurde bereits 1900 entdeckt. «Bisher hat man das Wrack nie als Schiffswrack untersucht, sondern einfach die Schätze herausgeholt», erklärte Baumer.

Im seit 2021 laufenden Projekt will die Esag mehr über das Schiff selbst erfahren. «Wir gehen dabei vor wie bei Ausgrabungen an Land», sagte Baumer. Um dies unter Wasser zu schaffen, kommen unter anderem ferngesteuerte Unterwasserdrohnen zum Einsatz.

Wie die Untersuchungen aus diesem Jahr ausserdem zeigen, wurde das Schiff vermutlich «Shell First» gebaut. Die Erbauer fertigten dabei zuerst mit den Planken den Rumpf und montierten erst danach die Spanten im Inneren des Schiffs. Heutzutage werden Schiffe in umgekehrter Reihenfolge gebaut.

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