Sonnensturm voraus: Wissenschaftler warnen vor Funkstörungen
Mächtige Eruptionen auf der Sonne schleudern derzeit gewaltige Mengen geladener Partikel in Richtung Erde, was zu einem geomagnetischen Sturm führen könnte.
Die Sonne befindet sich derzeit in einer Phase erhöhter Aktivität. Deshalb hat sie auch geladene Partikel in mehreren Eruptionen in Richtung Erde geschleudert.
Die US-Weltraumwetter-Beobachtungsstellen NASA und NOAA haben am 1. und 2. Oktober die zweitstärkste Eruption des aktuell 25. Sonnenzyklus registriert und als X7.1 (R3 – Stark) eingestuft.
Die Kategorie «X» markiert die intensivsten aller Sonneneruptionen, wobei die Zahl dahinter deren Intensität wiedergibt. Am 3. Oktober wurde zudem eine noch stärkere Eruption mit X9.0 (R3 – Stark) klassifiziert.
Mögliche Auswirkungen auf der Erde
Aufgrund dieser Eruptionen wurde laut der «Heute» eine Sonnensturmwarnung ausgegeben. Von Donnerstag bis Samstag besteht die Möglichkeit von Störungen im Erdmagnetfeld.
Insbesondere auf der Sonne zugewandten Seite der Erde könnten Funkstörungen auftreten. Auch ein grossräumiges Ausfallen von Radioübertragungen via Kurzwelle ist zu erwarten.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Nordlichter in südlicher gelegenen Regionen sichtbar werden. Gesundheitsgefahren für die Menschen auf der Erde sind momentan nicht zu befürchten.
Warnung vor Extremfällen
Bei einem möglichen Extremfall werden weitreichendere Auswirkungen befürchtet, wie ESA-Wissenschaftsdirektor Günther Hasinger erklärte: «Ein sehr extremer Sonnensturm trifft auf Gebiete mit empfindlicher Infrastruktur und kann Strom- und Mobilfunknetze lahmlegen.»
Der ESA-Experte verdeutlichte sich erhöhende Gefahren, wenn Sonnenstürme auf Satelliten treffen. Denn die solaren Teilchen erzeugen Spannungsspitzen in der Elektronik und lösen Ausfälle der Satellitennavigation aus.
Stromversorgung auf das Nötigste beschränken
Darüber hinaus hob er hervor, dass Sonnenstürme eine Gefahr für das Leben von Astronauten darstellen. Denn die geladenen Partikel sind in der Lage, menschliches Erbgut zu schädigen und Krebserkrankungen zu begünstigen.
Sollten extreme Ereignisse rechtzeitig erkannt werden, bleibt ein Zeitfenster von etwa acht Stunden bis zwei Tagen. Dann treffen die Teilchen auf die Erde.
In dieser Zeit könnten zum Beispiel Stromversorgungen auf das Nötigste zurückgefahren werden. So könnten Schäden an laufenden Einrichtungen verhindert werden.