Spielengine Unity macht Rückzieher mit neuem Preismodell
Vor wenigen Tagen sorgte Unity für einen Aufschrei im Netz. Ein neues Preismodell drohte Indie-Studios in den Bankrott zu treiben. Jetzt kommt die Kehrtwende.
Das Wichtigste in Kürze
- Vergangene Woche kündigte die Spielengine Unity ein kontroverses Preismodell an.
- Entwickler sollten ab kommendem Jahr 20 per Installation an die Engine abgeben.
- Jetzt reagiert das Unternehmen auf die gigantische Kritikwelle.
In den letzten Tagen drehte sich in der Gaming-Welt alles um ein einziges Thema: Unity. Das Unternehmen hinter der gleichnamigen Entwicklungsumgebung kündigte ein neues Preismodell an, das für heftige Kritik sorgte.
Planmässig sollten neu alle Studios, die Games mit Unity entwickeln, 20 Cent für jede Installation ihrer Spiele an Unity abtreten. Was an sich nicht nach viel klingen mag, sorgte bei etlichen Entwicklern für grosse Sorgen. Da die Engine gerade in der Welt der Indie- und Mobilegames beliebt ist, arbeiten auch viele kleinere Studios mit Unity. Diese könnten von solchen Vorschriften in den Bankrott getrieben werden.
👋 @unity pic.twitter.com/mBCfb8li3z
— Mega Crit ⚔️ Slay the Spire 2 Coming 2025! (@MegaCrit) September 13, 2023
Jetzt macht das amerikanische Unternehmen einen Rückzieher, zumindest augenscheinlich.
Wie geht es mit Unity weiter?
Nachdem der Konzern trotz anfänglicher Kritik darauf beharrt hatte, das Preismodell ab 2024 einzuführen, scheint nun ein Umdenken zu passieren. Auf X (ehemals Twitter) meldet sich Unity erstmals mit zumindest halbwegs guten Nachrichten.
We have heard you. We apologize for the confusion and angst the runtime fee policy we announced on Tuesday caused. We are listening, talking to our team members, community, customers, and partners, and will be making changes to the policy. We will share an update in a couple of…
— Unity (@unity) September 17, 2023
«Wir haben euch gehört. Wir entschuldigen uns für die Verwirrung und die Verärgerung, die die am Dienstag angekündigte Richtlinie verursacht hat.», heisst es im Statement.
Und weiter: «Wir hören zu, sprechen mit unseren Teammitgliedern, unserer Community, unseren Kunden und Partnern und werden die Richtlinie ändern.» Klar ist also, dass das neue Preismodell zumindest nicht wie angekündigt in Kraft treten wird.
Ganz abgeblasen wurde das Modell jedoch noch nicht. Es bleibt also abzuwarten, wie die neuen Zukunftspläne von Unity tatsächlich aussehen.