Ein neuartiges Verfahren, bei dem Pflanzenreste in Blöcke gepresst werden, soll CO2 aus dem Kreislauf genommen werden.
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Das Unternehmen Graphyte hat eine Methode entwickelt, durch die deutlich weniger CO2 in die Atmosphäre gelangen könnte. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neuartiges Verfahren der Kohlenstoffentfernung bedient sich an Pflanzenresten.
  • Diese werden in Steine gepresst und in der Erde vergraben.
  • Es besticht durch seine Einfachheit – und die kostengünstige Umsetzung.
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Ein Start-up hat einen innovativen Weg gefunden, um Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre zu entfernen und langfristig zu speichern. Die von Bill Gates unterstützte Firma Graphyte nutzt dafür Pflanzenabfälle, die sie in Blocksteine verwandelt. Die Methode wird als Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel gefeiert.

Der Grund hierfür liegt jedoch nicht nur an der einfachen Umsetzung: Die Methode gilt noch dazu als sehr günstig.

CO2-Entfernung so billig wie noch nie

Die «Washington Post» beschreibt das Verfahren als «trügerisch einfach». Graphyte sammelt Holzspäne und Reishülsen ein und verarbeitet diese Materialien zu Blöcken. Die Kosten für diese Art der CO2-Speicherung belaufen sich auf etwa 100 Dollar pro Tonne. Dieser Preis galt lange Zeit als Zielmarke für kostengünstige CO2-Entfernung.

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Pflanzenreste sollen in diese unscheinbaren Steine gepresst und in der Erde vergraben werden. - Graphyste Carbon Removal

Vergleichsweise sind die Kosten für andere Verfahren sehr hoch. So liegen die Preise von angewendeten Methoden in den USA und Island bei 600 und 1200 Dollar pro Tonne. Branchen wie das Bauwesen und die Luftfahrt könnten jedoch in Zukunft von der CO2-Entfernung aus der Luft abhängig sein. Denn sie sind sehr energieintensiv, weshalb es für sie schwierig ist, ausschliesslich auf erneuerbare Energien oder Elektroenergie zurückzugreifen.

50'000 Tonnen CO2

Im Normalfall setzen Pflanzen aufgrund von natürlichen Zersetzungsprozessen beim Verrotten gespeichertes Kohlenstoffdioxid frei. Graphyte will das jedoch umgehen. Das Unternehmen sammelt Pflanzenabfälle von Holzunternehmen und Bauern ein und verarbeitet sie zu Lego-ähnlichen Blöcken.

Diese werden dann drei Meter unter der Erde gelagert. Laut «Washington Post» können sie dort mit entsprechender Überwachung tausend Jahre verweilen.

Im April eröffnete Graphyte seine erste Anlage in Pine Bluff, Arkansas. Das Unternehmen plant, im nächsten Jahr 50'000 Tonnen Kohlendioxid zu speichern. Dadurch würde es zum weltweit grössten Unternehmen für Kohlenstoffentfernung avancieren.

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