Sexistische Sprache soll aus indischen Gerichten verschwinden
Ein Handbuch, herausgegeben vom Präsidenten des Obersten Gerichtshofes in Neu-Delhi, soll die Sprache an den Gerichten im Land weniger sexistisch gestalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sprache an indischen Gerichten ist sexistisch geprägt.
- Ein neues Handbuch soll diesem Problem nun entgegenwirken.
- Herausgegeben wurde es vom Präsidenten des Obersten Gerichtshofes.
In Indien wurde ein neues Handbuch für Richterinnen und Richter herausgegeben. Dadurch sollen Alternativen für bisher verwendete Begriffe aufgezeigt werden und die Sprache weniger sexistisch werden, wie indische Medien berichten.
Beispielsweise steht dort neu «unverheiratete Frau» statt «alte Jungfrau». Auch soll, wenn die Rede von einer Frau ist einfach «Frau» gesagt werden. Und nicht «Karrierefrau», «Verführerin» oder «Frau mit freier Moral», wie bisher. Auch soll bei einer Vergewaltigung, von einer «Vergewaltigung» gesprochen werden und nicht von «gezwungener Vergewaltigung».
Indien ist patriarchal geprägt
«Selbst wenn die Nutzung von Stereotypen nicht den Ausgang eines Falls verändert, kann stereotype Sprache Ideen bekräftigen, die gegen unser konstitutionelles Ethos sind.» Das sagte der Herausgeber des Handbuches, der Präsident des Obersten Gerichtshofes, wie der «Indian Express» berichtet.
In Indien befürworten viele Menschen traditionelle Rollenbilder und sprechen sich gegen Sex ausserhalb der Ehe aus. Das Land ist patriarchal geprägt und die meisten Ehen sind arrangiert.