Wegen Coronavirus: Darum müssen Demokraten schnell einen Kandidaten finden

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

USA,

Sind die US-Wahlen in Gefahr? Vorwahlen in drei Staaten wurden bereits abgesagt. Die Demokraten sollten nun schnell einen Kandidaten finden. Eine Analyse.

Bernie Sanders Joe Biden
Die demokratischen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur, Bernie Sanders (l) und Joe Biden, stehen während einer TV-Debatte nebeneinander. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In drei US-Bundesstaaten finden Vorwahlen statt. Das Resultat wird am Mittwoch bekannt.
  • Joe Biden wird laut Umfragen seinen Vorsprung im Rennen ausbauen.
  • Für die Wahlen im November wäre wichtig, dass bald ein demokratischer Kandidat feststeht.

Für Senator Bernie Sanders wird es fast unmöglich noch US-Präsident zu werden. Damit er das Ruder bei den demokratischen Vorwahlen noch herumreissen kann, braucht es heute Dienstagnacht in Arizona, Florida und Illinois ein Wunder.

Ex-Vizepräsident Joe Biden steht somit als Herausforderer von US-Präsident Donald Trump in der Pole-Position. Biden liegt bisher mit rund 150 Delegiertenstimmen vorn. Und auch in diesen drei Staaten führt Biden laut Umfragen deutlich. Heute geht es insgesamt um 441 Stimmen für die Nominierung der Demokraten im Sommer.

Druck auf Sanders steigt

Auf Sanders dürfte der Druck, seine Kandidatur zurückzuziehen, markant anwachsen. Das ist gut so - und zwar aus einem ganz simplen Grund. Die US-Präsidentschaftswahlen im November dürften bei einem Rückzug Sanders gesichert sein.

Wahlkampf usa
Joe Biden (l) und Bernie Sanders. (Archivbild) - dpa

Denn Ohio hat beispielsweise die heutigen Vorwahlen wegen des Coronavirus abgeblasen. Zu gross sei das Risiko für die Wähler, hatte die Gesundheitsbehörde kurzfristig erklärt. Auch Louisiana und Georgia haben die Vorwahlen verschoben.

Weitere Bundesstaaten werden in den kommenden Wochen dem Beispiel folgen. Eine Verzögerung der Vorwahlen droht. Und damit wohl auch eine Wahl im nächsten November.

Doch zieht Sanders seine Kandidatur zurück, dürfte die Nominierung von Biden im Juli eine Formsache werden. Eine Verschiebung des Parteitags wäre wohl nicht nötig.

Wahlkampf aus Social Media

Einzelne TV-Debatten zwischen dem Herausforderer und Trump dürften wohl noch ohne Zuschauer ausgetragen werden. Auch der Wahlkampf wird in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten mehrheitlich auf sozialen Medien im Netzt stattfinden. Öffentliche Wahlkampfveranstaltungen hingegen werden abgeblasen.

Coronavirus - USA
Donald Trump, Präsident der USA, spricht während einer Pressekonferenz mit der Coronavirus-Task-Force im Brady-Pressekonferenzraum des Weissen Hauses. - dpa

Doch bis zumindest November sollte sich die Coronavirus-Pandemie soweit gelegt haben, dass die Amerikaner wieder an die Wahlurnen strömen dürfen.

Jedenfalls: Nach Donald Trump wäre eine Verschiebung der Wahlen keine gute Sache. Er hält dieses Szenario für «unnötig».

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