2018 gab es mehr Scheidungen - Zwei von fünf Ehen scheitern
Das Wichtigste in Kürze
- 2018 gab es vier Prozent mehr Scheidungen als im Vorjahr.
- Dafür halten die Ehen heute etwas länger als noch vor 20 Jahren.
2018 gab es vier Prozent mehr Scheidungen als im Vorjahr. «Bei unverändertem Scheidungsverhalten ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen eines Tages mit einer Scheidung enden.» Dies schreibt das Bundesamt für Statistik (BFS) in seinem definitiven Bericht. Immerhin halten Ehen etwas länger als früher.
In den Nullerjahren erfolgten etwa ein Viertel der Scheidungen nach 20 und mehr Ehejahren. 2018 waren es bereits ein Drittel. Am «gefährlichsten» sind die frühen Jahre: 40 Prozent der Ehen halten heute weniger als zehn Jahre. Vor 20 Jahren ging durchschnittlich sogar jede zweite Ehe so früh zu Bruch.
Längere Ehe kommt den Kindern zugute
Das BFS schreibt: Die leicht höhere Dauer der Ehen kommt offenbar den Kindern zugute: «Seit Mitte der 1990er-Jahre ist der Anteil der Scheidungen, bei denen minderjährige Kinder mit betroffen sind, unter die 50-Prozent-Marke gesunken.» 1970 waren bei 60 Prozent der Scheidungen minderjährige Kinder die Leidtragenden, 2018 war das noch in 46 Prozent der Fall.
Schweizweit entfallen auf 1000 Einwohner 1,9 Scheidungen. Am trennungsfreudigsten sind die Genfer mit 2,4 Scheidungen pro 1000 Einwohner. Die «treusten» sind die Urner mit 1,1 Promille Scheidungen.
Eheschliessungen nahmen leicht zu
Die Eheschliessungen haben 2018 zugenommen, allerdings nur um 0,3 Prozent. Hochzeiten von inländischen Paaren legten um ein halbes Prozent zu, die von ausländischen Staatsangehörigen um 2,1 Prozent. Seltener sind gemischt-nationale Paare in den Hafen der Ehe eingefahren: Ihre Anzahl ging um 0,8 Prozent zurück.
Am liebsten geheiratet wird im Kanton Zürich, wo auf 1000 Einwohner 5,5 Hochzeiten kommen. In Neuenburg kann man weniger häufig auf eine Hochzeitseinladung hoffen: Da entfallen nur 3,6 Eheschliessungen auf 1000 Einwohner.
Geburtenzahlen leicht erhöht
Die Geburtenzahl nahm von 87'400 im Jahr 2017 auf 87'900 im Jahr 2018 um ein halbes Prozent zu. Dabei setzte sich der Trend zu immer späteren Erstgeburten fort. Das Durchschnittsalter der Mutter bei der Geburt ihres ersten Kindes betrug letztes Jahr 30,9 Jahre.
Jede dritte Erstgebärende war über 35 Jahre alt. Im Jahr 2000 war nur jede fünfte so alt. 2018 waren 35 Neu-Mütter über 50.
22'600 Kinder kamen 2018 ausserehelich zur Welt, das sind 600 mehr als im Vorjahr (+2,5 Prozent). «Somit ist mehr als jede vierte Geburt nicht ehelich», hat das BFS ermittelt. Die Zahl der Vaterschaftsanerkennungen erhöhte sich parallel dazu um 2,3 Prozent.