Alice Weidel: Schwyzer will wissen, wie viel ihre Sicherheit kostet
Alice Weidel zahlt in Einsiedeln SZ nach eigenen Angaben keine Steuern. Gleichzeitig braucht sie Polizeischutz. Das kostet. Nun schaltet sich die Politik ein.
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Das Wichtigste in Kürze
- Alice Weidel verursacht in der Schweiz Sicherheitskosten.
- So 2023, als wegen eines möglichen Anschlags die Spezialeinheit ausrückte.
- Die AfD-Politikerin sagt aber: Steuern zahle sie in Einsiedeln SZ nicht.
- Ein Einsiedler Politiker will jetzt genau wissen, was uns AfD-Weidel kostet.
«Ich zahle in Deutschland meine Steuern.» Nicht in der Schweiz. Das stellt Alice Weidel in der TV-Debatte bei Moderator Günther Jauch klar.
Die Chefin und Kanzlerkandidatin der AfD lebt zusammen mit ihrer Partnerin Sarah Bossard seit 2019 in Einsiedeln im Kanton Schwyz.
Die 16'000-Einwohner-Gemeinde kassiert also gemäss Weidel-Aussagen keine Steuern.
Brisant ist: Gleichzeitig verursacht die 45-Jährige Sicherheitskosten.
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So mussten vor zwei Jahren die Schwyzer Kantonspolizei und sogar eine Spezialeinheit ausrücken. Es gab Hinweise auf einen möglichen Anschlag, Weidel und ihre Familie wurden in Sicherheit gebracht.
Einsiedler Politiker will wissen, was Alice Weidel kostet
Keine Einnahmen, dafür aber Sicherheitsausgaben? Lorenz Ilg, Schwyzer Kantonsrat und Parteipräsident der kantonalen GLP, will mehr wissen.
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Kürzlich hat er eine Anfrage eingereicht. Er möchte wissen, ob sein Kanton tatsächlich für die Sicherheit von Alice Weidel aufkommen müsse. Und was das kostet.
In der SRF-Sendung «10vor10» sagt Ilg: «Das ist sicher nicht günstig gewesen.» Und er vermutet, dass Polizeieinsätze wegen der Kanzlerkandidatur mehr geworden sind.
Auch Linke finden Schutz gerechtfertigt
Genaue Zahlen zu den Sicherheitskosten gibt es aktuell nicht. Die Kantonspolizei hält sich bezüglich des Sicherheitsdispositivs bedeckt.
Man gebe keine Auskunft über Sicherheitsmassnahmen für Weidel. Stehe aber in engem Kontakt mit den deutschen Behörden.
Trotz Kosten: Parteien von links bis rechts im Beitrag finden, dass der Schutz gerechtfertigt sei.
Roland Lutz (SVP) meint: «Das Vorgehen ist absolut korrekt und normal.» Karin Schwiter (SP) stimmt zu: «Der Kanton Schwyz hat die Aufgabe, Personen zu schützen.»
Einwohnerin: «Wäre schöner, wenn sie bei uns Steuern zahlen würde»
Eine Nau.ch-Strassenumfrage vor Ort zeigt aber: Auch unter den Einsiedlern gibt es Leute, die nicht ganz happy mit der Situation sind.
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«Es wäre natürlich schon schöner, wenn sie bei uns Steuern zahlen würde ...», so Einwohnerin Monika.
So richtig Gegenwind in ihrem Schweizer Wohnort wartet am Samstag auf Alice Weidel.
In Einsiedeln ist nämlich eine «Demo gegen rechts» angekündigt. Das bestätigt Roman Gisler von der Kantonspolizei Schwyz gegenüber Nau.ch.