Amnesty International fordert mehr Hilfe für Flüchtlinge aus Moria
Der Bundesrat will 20 minderjährige Flüchtlinge aus Moria aufnehmen und Hilfsmaterial liefern. Amnesty International ruft zu weiteren dringenden Massnahmen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz beteiligt sich an der Aufnahme von rund 400 Minderjährigen aus dem Camp Moria.
- Amnesty ruft den Bundesrat dazu auf, die Hilfsmassnahmen dringen zu ergänzen.
- Mehrere grosse Gemeinden haben sich bereit erklärt, Flüchtlinge von Lesbos aufzunehmen.
Heute hat der Bundesrat über eine Lieferung von Hilfsmaterial für die Flüchtlinge des Camps Moria entschieden. Auch stellt er in Aussicht, 20 unbegleitete Minderjährige aus dem abgebrannten Lager in Griechenland aufzunehmen.
Sofortige Ergänzung der Massnahmen
Amnesty International fordert, dass die Massnahmen sofort durch ein grosses Flüchtlingskontingent ergänzt werden müssen. «Die europäischen Staaten müssen dringend mehr Menschen aus dem Lager Moria aufnehmen». So Pablo Cruchon, Kampagnenkoordinator für Migration und Asyl bei Amnesty Schweiz.
Etwa 400 unbegleitete Minderjährige werden von rund zehn Ländern aufgenommen. Daran beteiligt sich auch die Schweiz. Gemäss Amnesty sind diese Massnahmen jedoch völlig unzureichend. Dies, wenn man die rund 12'500 Menschen bedenkt, die bei den Bränden ihre kaum menschenwürdige Unterkunft verloren haben.
Gemeinden zeigen Bereitschaft zur Flüchtlings-Aufnahme
Der Bundesrat wurde gestern von mehreren Städten aufgefordert, eine nationale Konferenz zur Aufnahme von Moria-Flüchtlingen zu organisieren. Bereits mehrere Gemeinden zeigten ihre Bereitschaft, Migranten aus dem Flüchtlingslager aufzunehmen. Dies soll als klares Zeichen der Solidarität erkannt werden.
Amnesty International ruft den Bundesrat dazu auf, unverzüglich die Initiative zu ergreifen und ein substanzielles Flüchtlingskontingent aufzunehmen. Dies geht aus einer Mitteilung der Non-Profit-Organisation hervor.