Atomaufsicht stellt Forderungen für Langzeitbetrieb des AKW Beznau
Für den Langzeitbetrieb des AKW Beznau, stellt die Atomaufsicht Ensi neue Forderungen. Diese haben Verbesserungspotenzial an der Anlage festgestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Atomaufsicht hat am AKW Beznau «Verbesserungspotenzial» festgestellt.
- Das Anlagendesign entspreche nicht mehr dem Stand der Technik.
- Das AKW Beznau sei «fit für den Langzeitbetrieb».
Die Atomaufsicht Ensi hat mit Blick auf den Langzeitbetrieb des AKW Beznau im Kanton Aargau «Verbesserungspotenzial» festgestellt und Forderungen formuliert. Die Anlage wird gemäss Ensi auf einem sicherheitstechnisch guten Niveau betrieben.
In einzelnen Aspekten entspreche das ursprüngliche Anlagendesign des AKW Beznau mit den zwei Reaktoren nicht mehr dem Stand der Technik. Dies hält das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) in einer am Dienstag publizierten Stellungnahme fest.
Diesbezüglich habe das Werk in der Vergangenheit bereits diverse, teilweise sehr umfangreiche, Nachrüstungen durchgeführt. Darüber hinaus stellt die Atomaufsichtsbehörde im Rahmen der aktuellen Periodischen Sicherheitsüberprüfung (PSÜ 2017) unter anderem zwei Forderungen.
Rückhaltung von Iod.
Es geht um die Rückhaltung von organischem Iod. Gemäss Ensi müssen mindestens 90 Prozent des organischen Iods zurückgehalten werden können. Der AKW-Betreiber, der Energiekonzern Axpo, muss gemäss Ensi prüfen, ob dies bei der gefilterten Druckentlastung gewährleistet ist. Ansonsten seien Nachrüstungen notwendig.
Das AKW muss zudem den internationalen Stand der Nachrüstungstechnik hinsichtlich des Brandschutzes und der Erdbebensicherheit der Frischdampf-Abblasestation aufzeigen. Es geht gemäss Ensi dabei um das Ölversorgungssystem und um Abblaseventile. Zudem muss das AKW untersuchen, wie die Frischdampf-Abblasestation an den internationalen Stand der Technik herangeführt werden kann.
Auf diese Weise werde sichergestellt, dass der Stand der Nachrüstungstechnik und damit das Sicherheitsniveau erreicht werde. Dieses ist für einen Langzeitbetrieb von bis zu 60 Jahren erforderlich. Das teilt Ralph Schulz, Leiter des Ensi-Fachbereichs Sicherheitsanalysen und Verantwortlicher für die Stellungnahme zur PSÜ des AKW Beznau mit.
«Fit für den Langzeitbetrieb»
Die kommerzielle Inbetriebnahme des Blocks 1 im aargauischen Döttingen fand nach einer Bauzeit von 48 Monaten im Dezember 1969 statt. Der Block 2 ging im April 1972 ans Netz.
Der Energiekonzern Axpo bezeichnete in einer Stellungnahme das AKW Beznau als «fit für den Langzeitbetrieb». Beide Blöcke erfüllen aufgrund ihres technischen und sicherheitstechnischen Zustandes die Anforderungen für den Weiterbetrieb. Dies habe man mit dem Sicherheitsnachweis für den Langzeitbetrieb aufgezeigt.
Man sei erfreut über die gute Einstufung und sehe sich in der Arbeit bestätigt. So wird Kraftswerksleiter Roland Schmidiger in der Stellungnahme zitiert. Den formulierten zusätzlichen Forderungen werde man entsprechen und das bestehende Sicherheitsniveau weiter erhöhen, hiess es.