Hunderte an Klimastreik-Solidaritätsdemos für die Ukraine
In mehreren Schweizer Städten haben am Donnerstagabend jeweils mehrere hundert Personen an Solidaritätsdemonstrationen der Klimastreik-Bewegung für die Ukraine teilgenommen. Sie verwiesen dabei auf den Zusammenhang zwischen dem Krieg und der Erderwärmung.
Das Wichtigste in Kürze
- Denn das Geld, mit dem Russland die Aggression gegen die Ukraine finanziere, habe dieselbe Quelle wie der Klimawandel, nämlich die fossilen Brennstoffe, schreibt die Organisation Klimastreik Zentralschweiz in einer Mitteilung.
Die Schweiz als wichtiger Rohstoffhandelsplatz habe eine Mitverantwortung am Krieg Putins, sagte eine Rednerin vor den rund 200 bis 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf dem Helvetiaplatz in Luzern. Sie könne etwas ändern, indem sie den Handel stoppe. Gefordert wurde ein rascher Umstieg auf erneuerbare Energien.
Europa könne damit auch seine Abhängigkeit von Putin beenden. «Nur wenn wir auf erneuerbare Energien setzen, können wir in Frieden leben», sagte die Rednerin. Der Weg zu netto Null sei auch der Weg zu einer friedlicheren Welt.
Auf dem Waisenhausplatz in Bern versammelten sich rund 500 Personen um ein am Boden gezeichnetes und von Kerzen gesäumtes Peace-Zeichen. Die jungen Rednerinnen zeigten sich erschüttert ob dem «brutalen» Angriff auf unschuldige Zivilistinnen und Zivilisten.
Kritisiert wurde auch die erneute weltweite Aufrüstung. Mehr Waffen seien keine Antwort auf Krieg. Nach einer Schweigeminute stimmten die Teilnehmenden ein Friedenslied an.
Auch auf dem Zürcher Helvetiaplatz gedachten einige hundert Personen mit Schweigeminuten den Flüchtenden in der Ukraine, aber auch in allen anderen Kriegsgebieten. Eine gebürtige Ukrainerin hielt fest, dass «wir, wenn wir zusammenstehen, enorm viel tun» könnten. «Zusammen sind wir stark.»
Auf dem Basler Barfüsserplatz kritzelten Kinder und Erwachsene mit blauer und gelber Kreide ukrainische Flaggen und Antikriegsparolen auf den Boden. Am offenen Mikrofon äusserten sich unter anderem Kundgebungsteilnehmende mit ukrainischen und russischen Wurzeln zum Krieg.
In Zug versammelten sich gut 100 Personen zu einem «Putin-Rohstoffrundgang». Damit wollten die Organisatoren aufzeigen, wie Rohstofffirmen in Zug Putins Krieg in der Ukraine mitfinanzieren.
Der Kanton Zug sei ein «zentraler Umschlagplatz für staatlich-russische Rohstofffirmen», hielt das «Überparteiliche Komitee für ein verantwortungsvolles Zug» fest, das die bewilligte Veranstaltung organisierte.
Zu den Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine hatte die Klimastreik-Bewegung in den Städten Basel, Bern, Davos, Lausanne, Luzern, Winterthur und Zürich aufgerufen. Gemäss den Veranstaltern waren in der Schweiz «Tausende auf den Strassen».
Die globale Klimastreikbewegung folgte mit den Protestaktionen einem Aufruf der ukrainischen «Friday for Future»-Gruppe. Nach eigenen Angaben nahmen weltweit Hunderttausende an den Kundgebungen teil.