Basler Freier suchen bei Anwohnerinnen Sex – jetzt packt eine aus
Im Kleinbasel bei der Claramatte tummeln sich Freier. Oft werden Anwohnerinnen von Männern auf der Suche nach Sex belästigt. Eine Betroffene packt aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Claramatte im Kleinbasel gibt es viele Freier auf der Suche nach Sex.
- Sie sprechen aber auch Passantinnen und Bewohnerinnen an.
- Anwohnerin Laura* (24) schildert ihre Erfahrungen gegenüber Nau.ch.
Ein älterer Mann spricht eine junge Frau an: Solche Szenen sind nichts Aussergewöhnliches bei der Claramatte im Kleinbasel. Der Mann ist ein Freier, die Frau eine Prostituierte – wenig später verschwinden die beiden in einer öffentlichen Toilette.
Doch über die Claramatte laufen natürlich nicht nur Sexarbeiterinnen, sondern auch ganz normale Bewohnerinnen des Quartiers. Und die Freier sprechen immer wieder auch diese an!
Jetzt spricht eine Anwohnerin mit Nau.ch über die dreisten Sex-Offensiven.
«Meistens fragen sie, von wo du kommst oder was für eine Nationalität du hast.» Das sagt Anwohnerin Laura Bühler* (24) zu Nau.ch. Es sei auch schon vorgekommen, dass Männer sie auf einen Drink einladen wollten.
«Und dann fangen sie an zu schmunzeln»
Regelmässig müsse sie solche Männer verscheuchen: «Nein, geh weg! Das brauche ich nicht und will ich nicht. Und ich will auch nicht, dass du mir hinterherläufst», habe sie schon öfter sagen müssen.
Auch schon passiert sei, dass ihre Kolleginnen belästigt wurden. «Es ist ganz verrückt.»
Sie kenne die langen, intensiven Blicke nur zu gut. «Und dann fangen sie an zu schmunzeln. Ich habe immer gleich ein komisches Bauchgefühl», sagt sie.
In Laura lösen die Situationen Unsicherheit aus – «man hat auch Angst vor den Männern», sagt sie. Alleine laufe sie daher am späten Abend nie nach Hause. Manche Wege meide sie ganz, wenn immer möglich. Nur in einer Gruppe, wenn auch Männer dabei sind, fühle sie sich auf dem Nachhauseweg wohl.
Freier sprechen sogar Polizistinnen an
Was Bühler erlebt hat, sind keine Einzelfälle: Die Kantonspolizei Basel-Stadt berichtete kürzlich, dass bei ihr mehrere Beschwerden wegen solchen Sex-Offensiven von Freiern eingegangen sind. Sogar Zivilpolizistinnen wurden von Freiern angequatscht.
Einen Grund nannte Polizeisprecher Stefan Schmitt: «Die Frauen, die um die Claramatte ihre Dienste anbieten, sind oft nicht sofort als solche zu erkennen.»
Sie würden sich nicht besonders auffällig zeigen und böten ihre Dienste oft nur in finanziellen Notlagen an. Die Claramatte ist seit Jahren ein Hotspot für Prostitution.
* Name von der Redaktion geändert.