Das Regen-Wetter lässt den Bodensee über die Ufer treten. Nun rief der Bund die höchste Gefahrenstufe aus. Die Geschäfte am See leiden unter Kundenabsagen.
In Berlingen TG bereitet das Hochwasser vielen Geschäften Sorgen. Coiffeuse Prisca fürchtet, es komme noch mehr Wasser. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hochwasser-Situation am Bodensee hat sich verschärft.
  • In Berlingen TG bereitet das Hochwasser den Geschäften an der Hauptstrasse Probleme.
  • Eine Coiffeuse fürchtet, dass noch mehr Wasser kommt.
  • Die Geschäfte kämpfen mit Absagen von Kundenterminen.
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Hochwasser-Gefahr am Bodensee! Das regnerische Wetter und die Gewitter vom Wochenende haben die Situation zusätzlich verschärft.

Am Dienstagmittag hat Meteo Schweiz für den westlichen Teil des Bodensees die höchste Gefahrenstufe ausgerufen. Der Pegel stieg von gestern auf heute um weitere vier Zentimeter an. In mehreren Gemeinden am Untersee ist das Wasser übers Ufer geschwappt. Promenaden, Gartenrestaurants und Parkplätze wurden geflutet.

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Steckborn im Kanton Thurgau steht unter Wasser.
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Nicht alle halten sich an die Absperrungen.
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Die Uferpromenade in Steckborn ist überflutet.
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Auch in Berlingen TG ist der Bodensee über die Ufer geschwappt.
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Wer am Ufer unterwegs ist, braucht Gummistiefel.

Prisca Zambrino führt einen Coiffeur-Salon in Berlingen TG. Das Geschäft liegt an der Hauptstrasse – das Wasser stand bis vor kurzem bis zur Türe.

Noch kann sie arbeiten. Aber sie sagt zu Nau.ch: «Das Problem ist, dass die Kundschaft mir absagt, weil man nicht mehr ranfahren kann. Das ist für alle Geschäfte ein grosses Problem.»

Eine Anwohnerin äussert sich positiv über die Hilfsbereitschaft beim Hochwasser am Bodensee. - Nau.ch/Nico Leuthold

Die Katastrophe habe sie kommen sehen. «Ich habe gewusst, dass der See noch kommt», so Zambrino. Und sie fürchtet: «Es kommt noch mehr. Das Schneewasser ist noch nicht runtergekommen. Und beim Wetter wissen wir auch nicht, wie es sich entwickelt.» Sie hofft nun, dass eine Mauer vor ihr Geschäft gebaut wird. Oder dass sie von zu Hause aus arbeiten kann.

Nachbarn helfen sich gegenseitig

Anwohnerin Sabine ist von dem Hochwasser in Berlingen ebenfalls betroffen. Sie erwachte am Montagmorgen zu verschlammten Wegen. Denn nicht nur der See ist ein Problem, sondern auch der durchs Dorf fliessende Bach. Dieser verschlammte in der Nacht auf Montag das Dorf.

Warst du schon mal persönlich von Hochwasser betroffen?

Beim Wegputzen des Schlamms konnte Sabine auf die Hilfe ihrer Nachbarn zählen. «Es ist unglaublich, wie die Nachbarschaftshilfe und die Feuerwehr von Anfang an eingestanden sind», sagt die Seniorin. «Sie haben mir stundenlang geholfen und sind immer wieder schauen gekommen.»

Sabine wohnt in Berlingen TG und ist direkt vom Hochwasser betroffen. - Nau.ch/Nico Leuthold

Im ganzen Dorf hätten viele daran gearbeitet, die Spuren des Unwetters zu beseitigen. «Auch die, die nicht persönlich betroffen sind.»

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