Bund bevorzugt Vier-Sterne-Hotels für Beamte
Der Bund sucht nach bis zu 19 Seminarhotels für Staatsangestellte. Bei der öffentlichen Ausschreibung haben Drei-Sterne-Hotels aber einen klaren Nachteil.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund sucht Hotels, in denen Seminare für Beamte abgehalten werden.
- Hotels mit vier und fünf Sternen werden dabei offenbar bevorzugt.
- Daran stören sich viele Drei-Sterne-Hotels.
Der Bund ist auf der Suche nach Seminarhotels für Beamte. Die öffentliche Ausschreibung ist aktuell in vollem Gange. Insgesamt sollen bis zu 19 Hotels in verschiedenen Regionen ausgewählt werden, in denen tausende Übernachtungen gebucht werden sollen.
Einen solchen Auftrag an Land zu ziehen, wäre für viele Hotels ein Hauptgewinn. Für einige stehen die Chancen darauf jedoch deutlich schlechter als für andere, wie «CH Media» berichtet.
Denn: Neben einer Liste mit Anforderungen an Ausstattung, Verpflegung und Co. gibt es auch Zuschlagskriterien. Zu diesen zählt die Sterne-Klassifizierung.
Hotels, die vier oder gar fünf Sterne aufweisen, erhalten 1000 Punkte – und haben somit einen klaren Vorteil gegenüber Drei-Sterne-Hotels. Dieses Kriterium macht nämlich ganze zehn Prozent der Gesamtbewertung aus.
Drei-Sterne-Hoteliers stören sich an Bevorzugung
Sehr zum Ärger der Drei-Sterne-Hotels. Ein Hotelier bringt es gegenüber den Zeitungen auf den Punkt: «In der Schweiz gibt es viele gute Seminarhotels in der Drei-Sterne-Kategorie, die jetzt einen klaren Startnachteil haben.» Die Sterne würden über ein Seminarhotel «spezifisch wenig aussagen», fügt er hinzu.
Bezüglich der Qualität der Betten und der Ausstattung der Zimmer gebe es kaum Unterschiede zwischen Drei- und Vier-Sterne-Hotels. Hotels, die mit vier Sternen ausgezeichnet sind, heben sich etwa durch längere Öffnungszeiten der Rezeption von Drei-Sterne-Hotels ab. Ebenso müssen die Zimmer mit Sesseln ausgestattet sein, auch ein Lift muss vorhanden sein.
Dazu, dass Hotels mit mehr als drei Sternen offenbar bevorzugt werden, will der Bund gegenüber «CH Media» keine Stellung nehmen. Dies, weil es sich um ein laufendes Beschaffungsverfahren handle. Bei einer Fragestunde sei es Hotels jedoch möglich, «die angesprochenen Unklarheiten» zu klären.
An der hohen Gewichtung der Sterne-Klassifikation dürften sich viele Hoteliers stören. Denn viele wollen in ihrem Angebot flexibel bleiben und entsagen deshalb den Sternen. Laut Hotelleriesuisse sind nur 40 Prozent der Hotels offiziell mit Sternen klassifiziert – wobei Drei-Sterne-Hotels in der Mehrheit sind.