Coronavirus: Das sind die Regeln in Restaurants, Schulen oder im ÖV

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Bern,

Heute Montag tritt die zweite Lockerungsphase der wegen des Coronavirus getroffenen Massnahmen in Kraft. Das Wichtigste im Überblick.

Coronavirus Lockerung Restaurants
Das wegen des Corona Lockdowns geschlossene Restaurant Torstübli in Basel, am Freitag, 8. Mai 2020. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zweite Etappe der Corona-Lockerungen beginnt heute Montag.
  • Unter anderem dürfen Gastronomiebetriebe unter bestimmten Bedingungen wieder öffnen.
  • Auch die Primar- und Sekundarschulen I nehmen den Präsenzunterricht wieder auf.

Endlich die löchrigen Socken ersetzen und den Kochlöffel für einen Abend ruhen lassen. Ab heute Montag kehrt ein grosses Stück Normalität zurück in den Schweizer Alltag.

Zwei Wochen nach den ersten Lockerungen der wegen des Coronavirus getroffenen Massnahmen startet heute Montag die zweite Etappe. Die zweite Lockerungsphase betrifft obligatorische Schulen, Einkaufsläden, Märkte, Museen, Bibliotheken, bestimmte Sportanlagen und Gastronomiebetriebe.

Restaurants: Nur zu viert – aber ohne Maske

Unter strikten Bedingungen dürfen Restaurants und andere Gastro-Betriebe heute wieder öffnen. Wie der Bundesrat vergangenen Freitag präzisierte, gehören dazu auch Bars. Die anfänglich obligatorische Gäste-Daten-Sammlung wegen dem Coronavirus wird den Gastro-Betrieben zwar ans Herz gelegt, sie ist jedoch freiwillig.

Masken: Müssen Gäste nicht tragen. Das Tragen wird lediglich empfohlen, wenn der Abstand von zwei Metern während kurzer Dauer unterschritten werden muss. Dem Personal müssen Masken, wenn sie dies wünschen, vom Betrieb zur Verfügung gestellt werden.

Coronavirus Gastro
Der Genfer Koch Philippe Chevrier präpariert die Terrasse der «Domaine de Châteauvieux» in Satigny. - keystone

Personen-Beschränkung: Gilt in allen Gastro-Betrieben. Erlaubt sind an einem Tisch maximal vier Personen oder Eltern mit Kindern.

Abstand: Zwischen den Tischen sind zwei Meter Abstand oder trennende Elemente nötig.

Schulen: Jeder Kanton macht's irgendwie anders

Die obligatorischen Schulen nehmen heute den Präsenzunterricht wieder auf. Damit sind Primar- und Sekundarschulen der Stufe I gemeint. Wie die Sicherheitsvorkehrungen aussehen, liegt in der Verantwortung der Kantone. Prüfungen in Ausbildungsstätten sind wieder erlaubt.

Masken: Müssen sowohl die Schüler, als auch die Lehrer nicht tragen.

Personen-Beschränkung: Da gibt es grundsätzlich keine Vorgabe. Lediglich in der Sekundarstufe II (Gymis, Mittelschulen, Berufsschulen) und auf Tertiärstufe ist Präsenzunterricht mit maximal fünf Personen erlaubt.

Einige Kantone wie Zürich oder St. Gallen starten den Unterricht zudem zuerst in Halbklassen.

Abstand: Auch hier gibt es keine Vorgaben. Zwar sollen sich die Schüler regelmässig die Hände waschen. Wie dies jedoch mit genügend Abstand passieren soll, wird sich zeigen. Auch bezüglich dem Abstand zum Lehrer sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Coronavirus Schule
So etwa sieht die Lehrpersonen-Zone in der Primarschule Birmenstorf AG aus. - zVg

Sport trotz Coronavirus wieder möglich – aber ohne Körperkontakt

Nicht nur im Profisport, sondern auch im Breitensport darf heute wieder der Trainingsbetrieb aufgenommen werden. Dies mit Einschränkungen wegen des Coronavirus. Auch Fitness-Center dürfen unter Einhaltung der Schutzkonzepte heute wieder öffnen – ständiges Desinfizieren steht ganz oben auf der Liste.

Masken: Sind nicht vorgeschrieben und wohl auch sehr schwierig zu Tragen während dem Sport. Einzig Angestellte und Instruktoren werden in einigen Fitness-Centern zum Tragen verpflichtet.

fitnesscenter coronavirus
Auch Fitnesscenter durften seit dem 11. Mai wieder offen haben. Damit ist jetzt Schluss. - Keystone

Personen-Beschränkung: In Gruppen dürfen maximal 5 Personen zusammen ohne Körperkontakt trainieren.

Abstand: In den Fitness-Centern darf sich gemäss Schutzkonzept nur ein Trainingsbesucher pro 10 Quadratmeter aufhalten. Ansonsten gilt die übliche Distanz-Empfehlung des BAG wegen dem Coronavirus von mindestens zwei Metern.

Shopping ohne Maske – und mit teilweiser Kleider-Quarantäne

Nebst Lebensmittelmärkten sind seit zwei Wochen auch Bau- und Gartenfachmärkte wieder geöffnet. Ab heute kommen die restlichen Einkaufsläden und Märkte hinzu. Auch Reisebüros dürfen wieder Kunden empfangen.

Einige Läden wie Vero Moda oder Esprit wollen anprobierte Kleider für 24 Stunden bei Seite stellen, quasi unter Quarantäne. Schweizweit gibt es jedoch keine solche Weisung.

Masken: Genauso wie das BAG schreibt auch der Verband Swiss Retail Federation keine Maskenpflicht vor. Im Schutzkonzept empfiehlt er jedoch, Mitarbeitenden im Food- und Non-Food-Segment Masken zu tragen. Kunden sind nicht dazu verpflichtet.

Personen-Beschränkung: Diese gilt wie schon seit Wochen bei Migros oder Coop je nach Ladengrösse. Gewisse Betriebe gehen aber noch weiter. Ikea beispielsweise lässt nicht mehr als 1500 Personen in ein Gebäude. Kontrolliert wird dies entweder durch Mitarbeiter, Zettel oder gar einem Ampel-System.

Coronavirus Migros
Das Ampelsystem ist nun beispielsweise in einer Migros-Filiale in der Stadt Bern im Einsatz. Das Prinzip ist simpel: Stehenbleiben bei Rot. - Nau

Abstand: Der Verband Swiss Retail Federation gibt vor, dass sich in Umkleidekabinen nur eine Person pro vier Quadratmeter befinden darf. Die Abstände in der Stauzone sollen im Hinblick auf das Coronavirus zudem mit Markierungen signalisiert sein.

ÖV mit dichterem Fahrplan – und «dringender» Maskenempfehlung

Mit der heutigen Lockerungsetappe fährt auch der öffentliche Verkehr wieder hoch mit dichterem Fahrplan.

Masken: Auch hier gibt es keine Pflicht. Im Gegensatz zu den anderen Branchen sprach die SBB aber von einer «dringenden» Empfehlung für das Tragen. Insbesondere, wenn der Abstand in Zügen oder Bussen nicht gewährleistet sei. Auch das eigene Personal soll Masken tragen.

Personen-Beschränkung: Gibt es nicht.

Abstand: Die SBB und Postauto raten von Reisen zu den Stosszeiten ab. Auf den Mindestabstand von zwei Metern ist zu achten. An den Bahnsteigen werden teils Markierungen angebracht.

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