Coronavirus: So gut kommen die Massnahmen in Bergrestaurants an
Take-aways, Zeit-Slots: Bergrestaurants versuchen mit allerlei Ideen, den Schutz vor dem Coronavirus zu garantieren. Mit Erfolg, sagen sie.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Europavergleich geht die Schweiz mit der Öffnung der Skigebiete einen Sonderweg.
- Die Bergrestaurants verfolgen dabei strikte Corona-Massnahmen.
- So arbeiten einige mit dem Konzept eines 45 Minuten langen Zeit-Slots.
Die Corona-Wintersaison hat in den Schweizer Skigebieten letztes Wochenende begonnen. Der Andrang war überall gross. Die Corona-Schutzkonzepte und das Anstehen bei den Bahnen funktionierten grösstenteils, wie Videos und Bilder aufzeigen.
Neben den Bahnbetreibern verfolgen auch die Bergrestaurants strikte Massnahmen. Diese sehen aber nicht überall gleich aus.
Zeit-Slots von 45 Minuten
So arbeiten die Bergrestaurants des Verbandes Hüttenzauber mit dem Konzept eines 45 Minuten langen Zeit-Slots.
Die Gäste werden zu Beginn darauf hingewiesen, dass der Tisch nach 45 Minuten an nächste Gäste weitergegeben wird. Dies gilt von 11.30 bis 14.30 Uhr.
Samuel Kappeler von Hüttenzauber schreibt auf Anfrage von Nau.ch: «Die Massnahme ist aus unserer Sicht notwendig und angebracht. Denn nur so können wir einigermassen gewährleisten, dass möglichst viele Gäste von einem warmen Mittagessen und einem Platz an der Wärme profitieren können.»
Im Restaurant Sillerenbühl, welches ebenfalls im Skigebiet Adelboden-Lenk liegt, sehen die Massnahmen etwas anders aus: So setzt das Bergrestaurant bei seinem Corona-Schutzkonzept auf das neu eingerichtete Drehkreuz vor der Eingangstür. Dadurch wollen die Betreiber sicherstellen, dass sich nicht mehr als 50 Personen im Restaurant aufhalten.
Dieses Konzept funktioniere gut, sagt Toni Hersche, Leiter Gastronomie, zu Nau.ch. «Einige Gäste verstehen aber nicht, dass auch unsere grosse Aussenterrasse in den 50-Personen-Beschränkungsbereich gehört.»
Deshalb ist die Terrasse nur durch die Eingangstür und somit das Drehkreuz erreichbar. «Glücklicherweise gab es nur Einzelfälle, bei denen wir Personen, die über die Absperrung der Terrasse kletterten, wegweisen mussten.»
Lautsprecherdurchsage als Massnahme gegen lange Aufenthalte
Ein Schutzkonzept ist bei den Gästen besonders gut angekommen: Mehrmals am Tag macht Toni Herrsche eine Lautsprecherdurchsage, um die Gäste im Restaurant darauf hinzuweisen, dass draussen noch sehr viele warten. «Obwohl ich ungern Gäste wegweise, zeigten die Gäste viel Verständnis», sagt Herrsche. So konnten nach der Durchsage in relativ kurzer Zeit etwa 20 neue Gäste ins Restaurant kommen.
Das Restaurant Sillerenbühl hat zudem zusätzliche WC-Wagen draussen aufgestellt. So soll vermieden werden, dass Externe nur kurz die Toiletten im Restaurant besuchen und so das Kontingent belasten.
Take-away-Angebote sind beliebt
Ab diesem Wochenende bietet das Restaurant einen Take-away-Service an. Die Gäste können alle Menus per Telefon bestellen und dann an der Ausgabestelle beim Restaurant abholen. Das Take-away-Konzept werden auch die Hüttenzauber-Bergrestaurants dieses Wochenende einführen.
In Kantonen wie Graubünden, in denen die Restaurationsbetriebe geschlossen sind, sind Take-aways eine beliebte Alternative.
Ob Zeit-Slots, Drehkreuze oder Take-aways: Alle Bergrestaurants versuchen, die anspruchsvolle Wintersaison bestmöglich durchzustehen.