Coronavirus: So viele Nebenwirkungen sind wirklich von der Impfung

Raphael Wyder
Raphael Wyder

Bern,

Mutmassliche Impf-Geschädigte fühlen sich nicht ernstgenommen. Neue Zahlen zeigen aber: Wahrscheinlich leiden viele tatsächlich wegen dem Piks gegen Corona.

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Mirko Schmidt erzählt von den schweren Folgen, die er der Corona-Impfung zuschreibt. - SRF Rundschau

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit der Pandemie hat Swissmedic rund 50'000 Meldungen von Impfnebenwirkungen erhalten.
  • Rund ein Viertel davon lässt sich wahrscheinlich oder sicher auf die Impfung zurückführen.
  • Bei nur 4 Prozent der Fälle ist die Impfung als Ursache unwahrscheinlich.

Heute vor drei Jahren erfuhr die Weltöffentlichkeit vom ersten Fall des Coronavirus. Als effektivste Massnahme gegen die Verbreitung von Covid-19 haben sich die Impfungen etabliert. In der Schweiz wurden davon mittlerweile rund 16,8 Millionen Dosen verabreicht.

Über 6,1 Millionen Schweizerinnen und Schweizer haben von der Impfung Gebrauch gemacht.

Dabei sind auch Nebenwirkungen aufgetreten, rund 50'000 Meldungen gingen seither bei Swissmedic ein. Einer von Tausend Geimpften hat dabei mit schwerwiegenden unerwünschten Impferscheinungen zu kämpfen.

Impfung gegen Coronavirus als Ursache für Nebenwirkungen

Nun hat die Zulassungsbehörde erstmals Zahlen veröffentlicht, bei wie vielen Nebenwirkungen sie die Impfung als tatsächliche Ursache sieht.

Diese zeigen: Bei 72 Prozent der gemeldeten Nebenwirkungen hält Swissmedic die Impfung als Ursache für «möglich», wie sie gegenüber SRF-«Rundschau» offenlegt. Bei 22 Prozent sieht die Behörde das Vakzin als Auslöser der Nebenwirkungen als «wahrscheinlich» an.

Nur vier Prozent der gemeldeten Nebenwirkungen seien «unwahrscheinlich» und weniger als ein Prozent sei «sicher» auf die Impfung zurückzuführen.

Sollten schwere Impfnebenwirkungen entschädigt werden?

Mittlerweile sieht sich das Heilmittelinstitut nicht nur mit lauter Kritik, sondern auch mit Anzeigen konfrontiert. Die Kontrollbehörde soll die grundlegenden heilmittelrechtlichen Sorgfaltspflichten schwer und dauerhaft verletzt haben, lautet der Vorwurf.

Gross Hürde für Entschädigung

Einer, der seit der Impfung gegen das Coronavirus stark leidet, ist Mirko Schmidt. Auch er gehört zu den Klägern. In der Sendung erzählt der Professor für Sportpädagogik seine Geschichte.

Nach dem zweiten Moderna-Piks habe er unter rasenden Kopfschmerzen bei Licht gelitten, verbarrikadierte sich zehn Wochen in der Dunkelheit. Auch auf seine Kinder musste er verzichten, da Geräusche ebenfalls Schmerzen auslösten. Diagnose: Hirnhaut- und Herzmuskelentzündung.

Mit anderen Betroffenen hat Schmidt den Verein «Post-Vakzin-Syndrom-Schweiz» gegründet und klagt gegen die Behörden: «Schwerwiegende Nebenwirkungen waren in der wissenschaftlichen Literatur belegt. Und dies wurde nirgends kommuniziert.»

Dazu nimmt Christoph Küng, Leiter Arzneimittelsicherheit von Swissmedic, Stellung – und widerspricht: Die Schweiz habe sogar eine Vorreiterrolle gehabt bezüglich dem Informieren zu Impf-Nebenwirkungen. Am Beispiel der Herzmuskelentzündungen «war die Schweiz für den Moderna-Impfstoff eines der ersten Länder weltweit, das informiert hat».

Chancen auf eine Entschädigung dürfen sich die Betroffenen aber kaum ausrechnen, wie Hardy Landolt, Professor für Haftungsrecht, erläutert: «Die Betroffenen müssen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit belegen können, dass die gesundheitlichen Probleme auf die Impfung zurückzuführen sind.» Wer dies nicht könne, erhalte auch nichts.

230 mutmasslich Betroffene haben beim BAG bisher ein Gesuch auf Entschädigung gestellt. Keines davon wurde bisher gutgeheissen.

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