Coronavirus: Virologin warnt vor Ansteckungen im Spital
Laut der Virologin Isabella Eckerle steigt durch die Omikron-Variante des Coronavirus das Risiko, dass es zu Ansteckungen innerhalb der Spitäler kommt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Omikron-Variante belastet laut Isabella Eckerle das gesamte Gesundheitswesen.
- Intensivstationen seien zwar weniger belastet, dennoch kämen viele Infizierte ins Spital.
- Laut der Virologin käme es wegen hoher Infektionsraten zu massiven Personalausfällen.
Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich immer stärker aus, auch in der Schweiz hat sie das Zepter übernommen. Während vieles für einen durchschnittlich milderen Verlauf als bei der Delta-Variante spricht, ist sie deutlich ansteckender.
Laut Isabella Eckerle, Virologin an den Universitätskliniken Genf, rufe Omikron eine andere pandemische Welle hervor als bisherige Varianten. Die Belastung liege nun nicht mehr auf den Intensivstationen, sondern im gesamten Gesundheitsbereich, wie sie auf Twitter schreibt. Das betreffe auch den ambulanten Bereich.
Im Mittel führe Omikron zwar zu milderen Verläufen, trotzdem mache es viele Menschen so krank, dass sie ins Spital kämen. Hinzu kämen jene, «die wegen anderer Probleme kommen und infiziert sind». Das mache die Versorgung und Isolation von mit dem Coronavirus infizierten Personen viel komplexer, da alle Fachgebiete involviert seien.
Coronavirus: Mehr Personalausfälle wegen Omikron
Die Virologin warnt: Dadurch steigt das Risiko von Corona-Übertragungen innerhalb der Spitäler. «Dazu kommen hohe Infektionsraten beim Personal.» Zwar gebe es auch hier im Mittel mildere Verläufe, aber trotzdem seien sie so krankmachend, «dass es zu massiven Ausfällen kommt».
Eckerle hält eine Kompensation durch verkürzte oder aufgehobene Isolation beziehungsweise Quarantäne im Gesundheitswesen für eine schwierige, zweischneidige Entscheidung.
Entweder würde man eine häufigere Ansteckung zwischen Kollegen und zu Patienten riskieren. Oder es würde Personal ausfallen, womit es keine Aufrechterhaltung der Versorgung mehr gebe.
«Ich denke, wir werden viele erlernte und bisher gültige Konzepte der Pandemie-Bewältigung mit Omikron neu denken müssen.» Die extrem hohe Ansteckungsfähigkeit und die sehr hohen Infektionszahlen würden neue Herausforderungen bringen. So sei etwa auch die Testkapazität bald erschöpft.