Coronavirus: Wirte toben vor Bundesrats-Entscheid
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat liess Ende Dezember alle Restaurants der Schweiz schliessen.
- Die Schliessung dürfte bis Ende Februar verlängert werden.
- Schweizer Wirte werden zunehmend ungeduldig.
Die Corona-Situation in der Schweiz bleibt prekär. Daher mussten sämtliche Restaurants Ende Dezember ihre Türen vorübergehend schliessen. Und hegten die Hoffnung, am 22. Januar wieder öffnen zu dürfen.
Doch: Eine Verlängerung der Massnahmen wird wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen immer wahrscheinlicher. Bis Ende Februar sollen Gastro-Lokale drum geschlossen bleiben.
Keine Suppe mehr für Alain Berset
Schweizer Wirte sind ratlos. Es geht ums Überleben, die Reserven werden vielerorts immer weniger. Ihren Unmut tragen Beizer an die Öffentlichkeit. So tut es auch Marco Giuliani, Besitzer des Gourmet-Tempels Antiquario da Marco in Zürich.
Giuliani erlaubte sich einen Spass am Rande des Ernstes. Auf dem Instagram-Account seines Restaurants lädt er eine Story hoch. Darin wendet er sich an Bundesrat Alain Berset: «Ich empfehle Ihnen, keine Suppe mehr zu bestellen in einem Restaurant», schreibt Giuliani.
Ob sich der Wirt damit auf Salz, Spucke oder das Haar in der Suppe bezieht, lässt er im Raum stehen. «Es geht darum, dass sich der Bundesrat bei solchen Beschlüssen auch entsprechende Lösungsvorschläge überlegen sollte», so Giuliani zu Nau.ch. Und zwinkert: «Wenn ich Herr Berset wäre, würde ich mich so schnell nicht mehr in eine Beiz getrauen.»
Coronavirus: Hohn für Gastro-Betriebe
Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer spricht gegenüber SRF von einem Hohn. Der Bundesrat müsse Entschädigungen verabschieden, fordert Platzer. Diese seien insbesondere bei den Betrieben dringend nötig, welche bereits seit Monaten dicht machen müssen.
Ähnliche Worte folgen sogleich von den Fitnessbetreibern. Auch sie würden regelrecht «dahinserbeln», klagt Claude Ammann, Präsident des Verbandes Fitness- und Gesundheitscenter.
Dennoch bleibt weder den Wirten, noch den Fitnessbetreibern eine andere Wahl. Sie alle müssen die Lage akzeptieren. «Wir nehmen es so, wie es ist», sagt auch Marco Giuliani.