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Darum braucht die SRG fünf Mikrofone für ein Interview

Zeigt sich hier Sparpotential? SRF braucht für Politikerinterviews jeweils eine halbe Fussballmannschaft statt nur «Mikrofon und Kamera».

CVP-Bundesratskandidatin Heidi Z'graggen umringt von Mikrofonen von SRF, SRF, RTS/SRF und RSI.
CVP-Bundesratskandidatin Heidi Z'graggen umringt von Mikrofonen von SRF, SRF, RTS/SRF und RSI. - Keystone

Man kennt die Bilder: Die Journalistenmeute stürzt sich auf gerade in den Schlagzeilen befindliche Politiker, welche dann hinter einem bunten Wald von Mikrofon-Schaumgummi kaum mehr zu erkennen sind. Bei den Hearings der Bundesratskandidaten muss das Farbenspiel dem Mittelgrau mit rot-weissem Logo weichen: SRF hat jeweils gleich mehrere Mikrofone auf ein und dieselbe Person gerichtet. Muss das sein – oder liegt hier das vielgerühmte Sparpotential begraben?

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Bundesrats-Hearings braucht die SRG ein halbes Dutzend Mikrofone pro Statement.
  • Die Ressourcen würden aber gezielt eingesetzt, betont SRF.
  • Die Bundesratswahlen seien eins der wichtigsten Geschäfte des Jahres.

«Tatsächlich ein gewisses Personaldispositiv»

Zum Beispiel bei CVP-Kandidatin Heidi Z’graggen, die sich nach dem Hearing bei den Grünen kurz Zeit nimmt. Drei SRF-Mikrofone sind auf sie gerichtet, plus eines von RSI und wie aus anderem Winkel zu erkennen ist, auch noch eins von RTS. Warum braucht die SRG fünf Aufnahmen von ein und derselben Aussage?

«An einem Hearing an drei verschiedenen Orten mit vier Kandidatinnen und Kandidaten müssen wir tatsächlich ein gewisses Personaldispositiv aufziehen», sagt Christoph Nufer, Leiter der Bundeshausredaktion von Fernsehen SRF. Auch die Körpersprache sei in solchen Momenten wichtig. Hinzu kämen die Radiojournalisten. Verschiedene Sendegefässe müssten beliefert werden: sowohl Nachrichten als auch «Echo der Zeit», sowohl «Tagesschau» als auch «Schweiz aktuell».

FDP-Regierungsrat Pierre Maudet gibt nach der Sitzung mit der FDP-Spitze Auskunft gegenüber RTS, RTS, SRF, SRF und dem Privatsender Rhône FM.
FDP-Regierungsrat Pierre Maudet gibt nach der Sitzung mit der FDP-Spitze Auskunft gegenüber RTS, RTS, SRF, SRF und dem Privatsender Rhône FM. - Keystone

Ressourcen gezielt eigensetzt

Die anstehenden Bundesratswahlen seien eines der wichtigsten Geschäfte des Jahres, betont Nufer. «Dabei werden die Ressourcen natürlich gezielt eingesetzt.» Warum bei vier Kandidaten an drei Orten dann mindestens fünf Mitarbeiter am gleichen Ort sind, erklärt Nufer aber nicht.

Gezielt eingesetzt hat die SRG die Ressourcen auch in der Affäre Maudet: Nachdem der FDP-Regierungsrat von RTS-Journalisten durch die Strassen gehetzt worden war, versperrten ihm im Bundeshaus ebenfalls mehrere SRG-Mikrofone den Weg.

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